Die Stars der Karl-may-filme

Fast alle Darsteller waren zu beginn der Dreharbeiten schon sehr bekannt. Mit dem Erfolg der Filme, wurden einige zu Welt- und Hollywood Stars! Ihnen, ist dieser Teil gewidmet.

Unvergessen bleiben die leider schon Verstorbenen, an die wir uns gerne erinnern!!

Eddie Arent wurde am 5. Mai 1925 als Gebhardt Arent und Sohn eines Wasserwerkbetriebsleiters in Danzig geboren. Nach dem Abitur wurde er zunächst zum Kriegsdienst einberufen und nahm nach Kriegsende erst spät Schauspielunterricht.
Sein Filmdebüt gab Arent 1956 in dem Rühmann-Film „Der Mustergatte“, einem breiteren Publikum wurde er jedoch erst Ende der 50er Jahre durch seine Rollen in den Wallace-Verfilmungen bekannt. Dreimal durfte er einen Mörder mimen, ansonsten wurde er durch sein Talent für Komik populär. In 24 der insgesamt 38 Edgar-Wallace-Verfilmungen, die zwischen 1959 und 1972 in Deutschland entstanden, gab er meist den „Trottel vom Dienst“ und sorgte für die Lacher in den damaligen „Horror-Schockern“. Er spielte unverwüstliche Butler, verträumte Buchhalter, eifrige Privatdetektive und wurde mit seinen Slapstick-Einlagen und seiner sympathische Quengelstimme zu einem festen Bestandteil der beliebten Kinoreihe.

1959 tauchte er erstmals als James in „Der Frosch mit der Maske“ auf, 1960 gab er den Sgt. Haggett in „Der Rote Kreis“, im gleichen Jahr den Polizeifotograf Edwards in „Die Bande des Schreckens“; ein Jahr später war er der Spike Holland in „Der Grüne Bogenschütze“, der tölpelhafte Polizeifotograf Sunny Harvey in „Die Toten Augen von London“, der Stone in „Der Fälscher von London sowie der Lord Selwyn Moron in „Die Seltsame Gräfin“. 1962 war er als Parker in „Das Rätsel der roten Orchidee“ zu sehen, in „Die Tür mit den 7 Schlössern spielte er den vertrottelten Kriminalassistent Holms und im „Gasthaus an der Themse“ den Barnaby. Bis Mitte der 60er Jahre folgten ähnlich gelagerte Rollen in „Das Rätsel der roten Orchidee“, „Das Geheimnis der schwarzen Witwe“, „Zimmer 13“, „Das Indische Tuch“, „Der Schwarze Abt“, „Der Zinker“, „Der Fluch der gelben Schlange“, „Das Verrätertor“, „Der Hexer“, „Die Gruft mit dem Rätselschloss“, „Der Unheimliche Mönch“, „Neues vom Hexer, „Das Geheimnis der weißen Nonne“ und „Der Bucklige von Soho“. In letztgenanntem Film durfte er dann auch einmal den Bösewicht spielen, danach allerdings stieg er dann aus der Serie aus.

Danach wurde Arents komisches Talent in wenig bemerkenswerten Streifen wie z. B. „Kompanie der Knallköpfe“ (1971), „Kinderarzt Dr. Fröhlich“ (1972) oder „Unsere Tante ist das Letzte“ (1973) vermarktet, doch Ende der 70er Jahre gelangte er durch das Fernsehen als Komiker zu neuer Popularität. In der Sketchserie „Es ist angerichtet“ brachte er sein Publikum zum Lachen, in der Sendung „Cabaret“ trat er als Conférencier auf; ab März 1987 zeigte er zusammen mit Harald Juhnke in „Harald & Eddie“ gespielte Witze und war der eher „leisere“ Gegenpart zum Publikumsmagneten Juhnke.
Anfang der 90er Jahre zog sich Eddie Arent weitgehend aus dem Showbusiness zurück; gemeinsam mit Ehefrau Franziska eröffnete er 1993 das Hotel „Neustädter Hof“ im Schwarzwald, nimmt heute nur noch selten Filmrollen an und genießt seinen „Ruhestand“.
1996 ließ er sich noch einmal dazu überreden, in dem TV-Remake der Wallace-Filme mitzuwirken. So spielte er den Flatter in „Die Katze von Kensington“ und „Das Karussell des Todes“, 1998 war er als Sir John der Chef von Scotland Yard in „Edgar Wallace – Whiteface“, „Edgar Wallace – Die unheimlichen Briefe“ und “ Edgar Wallace – Das Haus der toten Augen“.

Er sielte in folgenden Filmen:
1956: Der Mustergatte 1958: Der Sündenbock von Spatzenhausen
1958: Der Arzt von Stalingrad 1959: Paprika
1959: Ein Sommer, den man nie vergisst 1959: Der Frosch mit der Maske
1960: Gustav Adolfs Page 1960: Schlagerparade
1960: Die Bande des Schreckens 1960: Der Rote Kreis
1961: So liebt und küsst man in Tirol 1961: Die Seltsame Gräfin
1961: Der Fälscher von London 1961: Schlagerparade
1961: Die Toten Augen von London 1961: Der Grüne Bogenschütze
1962: Der Schatz im Silbersee 1962: Das Gasthaus an der Themse
1962: Die Tür mit den 7 Schlössern 1962: Das Rätsel der roten Orchidee
1963: Das Geheimnis der schwarzen Witwe
1963: Das Indische Tuch
1963: Der Schwarze Abt
1963: Der Zinker
1963: Der Fluch der gelben Schlange
1964: Das Verrätertor
1964: Winnetou – 2. Teil
1964: Der Hexer
1964: Die Gruft mit dem Rätselschloss
1964: Zimmer 13
1965: Die Liebesquelle
1965: Der Unheimliche Mönch
1965: Neues vom Hexer
1966: Maigret und sein größter Fall
1966: Der Bucklige von Soho 1966: Das Geheimnis der weißen Nonne
1966: Das Rätsel des silbernen Dreiecks 1967: Mister Dynamit – morgen küsst Euch der Tod
1967: Feuer frei auf Frankie 1968: Das Go-Go-Girl vom Blow Up
1968: Ich spreng‘ euch alle in die Luft 1968: Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten
1969: Hilfe, ich liebe Zwillinge 1970: Hurra, unsere Eltern sind nicht da
1970: Nachbarn sind zum Ärgern da 1970: Das Gelbe Haus am Pinnasberg
1970: Wenn du bei mir bist 1971: Hilfe, die Verwandten kommen
1971: Kompanie der Knallköpfe 1971: Wer zuletzt lacht, lacht am besten
1972: Grün ist die Heide 1972: Kinderarzt Dr. Fröhlich
1972: Immer Ärger mit Hochwürden 1973: Alter Kahn und junge Liebe
1973: Unsere Tante ist das Letzte 1973: Blau blüht der Enzian
1975: Operation Lady Marlene 1976: Der Geheimnisträger
1977: Lady Dracula 1979: Himmel, Scheich und Wolkenbruch
1980: Keiner hat das Pferd geküsst 1983: Mary and Gordy in the Country
1990: Eine Frau namens Harry 1995: Mutters Courage
2000: Manila

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Mario Adorf wurde am 8. September 1930 in Zürich als Sohn eines verheirateten süditalienischen Chirurgen und einer ledigen deutschen Röntgenassistentin geboren. Seine Mutter Alice, eine Elsässerin, war von einem längeren Italien-Abstecher mit dem dunkellockigen Knaben unter dem Arm zurückgekehrt, und ließ sich in Mayen/Eifel nieder, dem einzigen Ort, wo sie Verwandte hatte. Seinen Vater hat Adorf in seinem ganzen Leben nur einmal gesehen, zehn fast sprachlose Minuten lang, heißt es. Adorf wollte ihn um Geld für sein Studium bitten, damit er in den Nachkriegs-Semesterferien nicht mehr auf dem Bau als Maurer und Zementmischer arbeiten müsse. Doch Vater und Sohn konnten sich nur mühsam unterhalten: Der eine sprach nur Italienisch, Mario damals nur Deutsch. Adorf wuchs in dem kleinen Eifelstädtchen Mayen auf und besuchte dort die Oberrealschule. 1950 ging er nach dem Abitur an die Universität Mainz, wo er Philosophie und Theaterwissenschaften studierte und weitere Fächer wie Musikgeschichte, Kriminologie und Sprachen belegte. Sein halbherziges Germanistik- und Philosophiestudium brachte er nicht zu Ende.

Eines aber wusste er ziemlich genau. Er wollte Lehrer werden, Einsichten vermitteln, erziehen. Denn seine eigene Erziehung, sagte er einmal, habe Spuren und Kerben hinterlassen, die er nicht mehr tilgen könne. Zum Beispiel seine Abneigung gegen die Moral der Religion.
1953 setzte er das Studium in Zürich fort und kam mit dem Studententheater in Berührung.
Er sammelte dort die erste Bühnenerfahrungen als Statist und Regieassistent, die er dann am Schauspielhaus Zürich vertiefen konnte. Von 1953 bis 1955 besuchte er dann die Otto- Falckenbergschule in München und war von 1955 bis 1962 Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele, wo er den prägenden Einfluss durch den Schauspieler Friedrich Domin und vor allem durch den Regisseur Fritz Kortner erlebte.

1954 debütierte er beim Film mit der Rolle des Wagner in „08/15“ und erntete drei Jahre später 1957 den Bundesfilmpreis für seine Verkörperung des einfältigen Triebtäters Bruno Lüdke in „Nachts, wenn der Teufel kam“. Fortan war der klobige Mann aus der deutschen Filmszene nicht mehr wegzudenken, wenn ihm auch zunächst meist nur Ganoven-Rollen angeboten wurden.
Als Ende der 50er Jahre in Deutschland das Kinosterben begann, dem eine drastische Einschränkung der Filmproduktion folgte, ging Adorf, wie viele deutsche Schauspieler, nach Hollywood; nicht zuletzt auch deshalb, um dem in Deutschland festgelegten „Kriminellen“ Film-Image zu entgehen. Adorf erlebte in den USA nicht nur die negativen Ausmaße des kommerziellen Filmgeschäfts, sondern rutschte durch seine Rolle in Sam Peckinpahs Western „Major Dundee“ (1965) in ein erneutes Klischee, da er nun auf den Typ des Mexikaners festgelegt wurde. Adorf trägt es inzwischen gelassen, dass er so oft für die polternden Gestalten, Schurken, Bandenchefs oder gar Mörder wie z. B. in „Winnetou I“ (1963) herhalten musste.

Seinem Umzug nach Italien in den frühen 60er Jahren wollten ihm damals viele Fans nicht verzeihen. „Wenn man damals ins Ausland ging, galt man als eine Art Deserteur“, erinnerte er sich. So gestaltete er zwar aktiv alle wichtigen Entwicklungen des deutschen Films mit, das Publikum aber gewährte ihm nicht die Anerkennung, von der er träumte. Ab Mitte der 60er Jahre war Adorf verstärkt in französischen und italienischen Filmen zu sehen, da dort sein komisches Talent differenzierter angenommen wurde.
In den 70er Jahren überzeugte Adorf als Diktator Mussolini in Vancinis „Die Ermordung Matteottis“, in den Schlöndorff-Klassikern „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1975) und „Die Blechtrommel“ (1979) sowie in Nikos Perakis „Bomber und Paganini“ (1976). Durch seine Arbeit mit bedeutenden Regisseuren wie Wilder („Fedora“, 1978), Fassbinder (als Baulöwe Schuckert in“Lola“, 1981) und Claude Chabrol („Stille Tage in Clichy“, 1990) stieg auch die Qualität seiner Filme.

Schon 1973 beeindruckte er die Fernsehzuschauer in der ZDF-Produktion des Bertolt Brecht-Stückes „Herr Puntila und sein Knecht Matti“. In der ebenfalls vom ZDF produzierten Serie „Via Mala“ (1985), bewegte er das Publikum durch seine Darstellung des grausamen, trunksüchtigen Vaters Jonas Lauretz. Für diese schauspielerische Leistung erhielt Adorf 1986 den Darstellerpreis des Bundesverbandes der Fernseh- und Filmregisseure. 1991 drehte er in Venezuela den französischen Mehrteiler „Die Abenteurer vom Rio Verde“, der auch im deutschen Fernsehen lief. Adorf spielte einen deutschen Honorarkonsul, der in Südamerika gegen die Mafia und die Zerstörung des Regenwaldes kämpft.

Mit allen Wasser gewaschen präsentierte sich Adorf 1992 in dem überragenden Wedel-Vierteiler „Der große Bellheim“. Hier spielte er die Titelrolle des Kaufhausbesitzers Peter Bellheim, einen Patriarchen von altem Schrot und Korn, der sich eigentlich schon nach Spanien zurückgezogen hatte, aber schließlich voller Elan nach Deutschland zurückkehrt, um sein ins Schlingern geratenes Unternehmen zusammen mit dem Oldie-Trio Dr. Erich Fink alias Heinz Schubert, Herbert Sachs alias Will Quadflieg und Max Reuther alias Hans Korte vor dem Ruin zu retten. Eine Paraderolle für den Schauspieler und Adorf wurde hierfür u. a. mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold geehrt. Ein weiterer Mehrteiler von Wedel, „Der Schattenmann“ lief im Januar 1996 mit großem Erfolg im Fernsehen; hier verkörperte Adorf den Jan Herzog, einen Drahtzieher des organisierten Verbrechens in Frankfurt, und wurde für seine Leistung zusammen mit Heinz Hoenig und Günter Strack mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. 2001 folgte Wedels sechsteilige Gesellschaftssatire „Die Affäre Semmeling“, der Fortsetzung des 1976 gedrehten Mehrteilers „Alle Jahre wieder – Die Familie Semmeling“; Adorf beeindruckte hier als heimlicher Machthaber im Rathaus Walter ‚Beton-Walter‘ Wegener.

1996 beispielsweise hatte man Adorf mit der Titelrolle des Ermittlers Jo Tresko in dem international besetzten SAT.1-Dreiteiler „Tresko“ von Hartmut Griesmayr sehen können, 1998 als Pater Zeffirino in dem Krimi „Mord im Kloster“ und 1999 mit der Titelrolle in „Comeback für Freddy Baker“. 2000 war er der Großvater in „Der Kleine Lord“ und 2003 sah man ihn in dem Mehrteiler mit Senta Berger in der Titelrolle „Die Schnelle Gerdi und die Hauptstadt“.
1996/97 übernahm Adorf gleich in drei Kinofilmen die Hauptrollen: In Peter Zinglers amüsanter Komödie „Alles nur Tarnung“ mimte er den Knastbruder und Vater von Harry alias Ben Becker, in dem von Bernd Eichinger produzierten Thriller „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ war er der Kapitän Lukas. In Helmut Dietls Satire „Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ begeisterte er das Publikum als italienischer Ristorante-Besitzer Rossini.
Ein Jahr später erlebten die Kinozuschauer Adorf in Gernot Friedls Thriller „Alle für die Mafia“ als ehrenwerten Don Michele aus Sizilien, der sich irgendwo im Norden Italiens zur Ruhe setzen will und 2001 sah man ihn als Jochen Epstein neben Günter Lamprecht und Bruno Ganz in Urs Eggers bewegendem Drama „Epsteins Nacht“ auf der Leinwand, einem Film um Schuld und Vergebung im Schatten des Holocausts.

Während seiner Film- und Fernseharbeit war Mario Adorf immer wieder auf der Bühne zu erleben: Er spielte beispielsweise schon früh an den Münchener Kammerspielen in Anouilhs „Die Lerche“ oder in Pirandellos „Sechs Personen suchen einen Autor, Ende der 50er Jahre sah man Adorf dort in „Die Schule der Diktatoren“ nach Erich Kästner. In den 60ern verkörperte er unter Paul Verhoeven den Stanley Kowalski in Tennessee Williams „Endstation Sehnsucht“, 1976 sah man ihn als „Figaro“ in Beaumarchais‘ „Der tolle Tag“ und 1979 beispielsweise wurde ihm für seine Titelrolle in „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ der Große Hersfeld-Preis verliehen. 1980 gab er in Bad Hersfeld den „Othello“ in Shakespeares gleichnamigen Stück, 1995 spielte er an der Volksoper Wien im Musical „Kiss me Kate“ den Petruchio bzw. den Fred und 2002 sah man ihn als berühmten Schriftsteller in „Der Mann des Zufalls“ am Renaissance Theater Berlin. Ebenfalls im Jahre 2002 war er bei den Nibelungen-Festspielein Worms neben Maria Schrader, Uwe Friedrichsen und Andre Eisermann der Hagen von Tronje in der Neufassung des Nibelungenlieds, einem Stück des deutscher Nachwuchsdramatikers Moritz Rinke, der zusammen mit Dieter Wedel auch Regie führte; ein Jahr später sprach Adorf bei den Nibelungen-Festspielen 2003 den Prolog.
Auch als über 70jähriger lässt sich Adorf noch gern mit bis zum Bauchnabel offenem Hemd fotografieren, und täglich stutzt er millimetergenau seinen grau gewordenen Stoppelbart zurecht, der seinem Gesicht etwas von der Verwegenheit eines Fischerjungen und der Verruchtheit eines Mafioso gibt. Er ist weißhaarig geworden, gewiss, doch immer noch liebt er die Rolle des Charmeurs, und er spielt sie glänzend. Seine französische Frau Monique Faye, eine attraktive Blondine und Adorfs große Liebe seit rund 25 Jahren, und er wohnen abwechseln in Rom und Paris. 1985 heiratete Adorf die Arzttochter aus Saint-Tropez, nach dem sie 17 Jahre zusammen gelebt hatten. Mario Adorfs Tochter Stella aus seiner ersten Ehe mit Regisseurin Lis Verhoeven, von der er 1964 geschieden wurde, ist längst erwachsen.
Adorf gilt als ein Lebemann, der den Genuss und die Künste schätzt. „Ich hätte mich auch immer gern als Bildhauer gesehen“, erzählte er einmal. In Rom sitzt er oft stundenlang bei Mozartmusik in seiner Werkstatt und modelliert mit Ton oder pinselt Aquarelle. Vieles ist in den Anekdoten aus seinem Leben nachzulesen: „Der Mäusetöter“. Das Geheimnis seiner physischen Präsenz, seiner inneren Leuchtkraft hat er einmal in einem Interview verraten: „Man muss ein magnetisches Kraftfeld aufbauen. Und als Schauspieler in der Lage sein, dem Publikum seinen eigenen Herzschlag mitzuteilen. Ja, fast aufzudrängen.“ So sieht er sich am liebsten: als Geschichtenerzähler, als Schauspieler mit Leib und Seele, der sein Publikum beherrscht.
1992 stellte er mit dem autobiographischen „Der Mausetöter – Unrühmliche Geschichten“ auch sein schriftstellerisches Talent unter Beweis. Weitere Bücher folgten und zeigten: Mario Adorf beherrscht die große Kunst der Pointe, seine Erzählungen fesseln, bringen zum lachen und unterhalten wunderbar.
Mit seinen „manchmal wahren, manchmal erfundenen, aber immer spannenden und amüsanten Geschichten“ in „Der römische Schneeball“ (erschienen 2000), „Der Mäusetöter“, „Der Dieb von Trastevere“ oder „Der Fenstersturz“ entführt Mario Adorf das Publikum schnell in die Welt der kleinen und großen Gauner Italiens, in die manchmal skurrile Atmosphäre der Filmfestspiele von Cannes oder gar in den Dschungel Südamerikas.
Auch als Chanson-Sänger machte sich Adorf inzwischen einen Namen. Im Oktober 1996 erschien seine CD „Schön böse“ mit Kreisler-Liedern, u. a. aus seinem Soloprogramm „Al dente“.
Heute ist Adorf einer der erfolgreichsten deutschen Stars, der gleichermaßen im Kino und Fernsehen mit Vorliebe großformatige Paten, Ganoven und Politschurken verkörpert. Als Prolet mit der Möbelpackerfigur boxte er sich durch die Hinterhofmilieus des deutschen Nachkriegsfilms. Unrasiert, im Unterhemd und mit Schiebermütze sah er am besten aus. Später trugen seine Ganoven dunkle Anzüge und Lackschuhe, bekamen seine Schurken Farbe und Format. De Star konterkarierte diese Typen durch sein clowneskes Temperament, das seine schwarzen Charaktere in Helden mit Witz und Verstand umbiegt.

Im März 2004 erschienen die „unordentlichen“ Erinnerungen des Multitalents Adorf unter dem Titel „Himmel und Erde“: Mario Adorf, Deutschlands beliebtester Schauspieler, ist seit vielen Jahren auch ein erfolgreicher und viel gelesener Schriftsteller. Aber lange hat Mario Adorf aus guten Gründen gezögert, ein autobiographisches Buch zu schreiben. Die Zeit des Wartens ist nun vorbei. „Himmel und Erde“ ist ein überraschendes, erstaunliches Buch der Erinnerungen an ein unvergleichliches Leben zwischen den Tagen der Kindheit in einem kleinen Eifelstädtchen und der großen Welt des internationalen Films. Geschichten auf Geschichten rollen vor dem Leser ab, in denen sich das Nebensächliche und Zufällige oft als wichtiger entpuppt als die Darstellung „offizieller“ Lebensabschnitte und Karrierehöhepunkte. Und als unterhaltsamer sowieso.

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Seine Kinofilme
1954: 08/15
1955: 08/15 – Zweiter Teil
1955: 08/15 – In der Heimat
1956: Kirschen in Nachbars Garten
1956: Termin Julia wird gehalten
1957: Harte Männer, heiße Liebe
1957: Robinson soll nicht sterben
1957: Nachts, wenn der Teufel kam
1958: Der Arzt von Stalingrad
1959: Am Tag, als der Regen kam
1959 : Das Totenschiff 1959: Bumerang
1959: Das Mädchen Rosemarie 1960: Die Schachnovelle
1960: Mein Schulfreund
1961: Haut für Haut
1961: Wer sind Sie, Dr. Sorge?
1962: Lulu
1962: Straße der Verheißung
1963 : Station Six-Sahara
1963: Der Letzte Ritt nach Santa Cruz
1963: Die Endlose Nacht
1963: Moral 63
1963: Winnetou I
1964: Die Goldsucher von Arkansas
1964: Vorsicht Mr. Dodd 1965: Die Herren
1965: Le Soldatesse 1965: Major Dundee
1965: Spione unter sich
1966: Ganovenehre
1967: Everyman’s Woman
1967: Operazione San Gennaro
1967: Zärtliche Haie
1968: Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten
1969: Engelchen macht weiter – Hoppe, Hoppe Reiter
1970: Deadlock
1970: Die Herren mit der weißen Weste
1971: Malastrana
1972: Sans sommation
1972: Herzbube
1972: La Polizia ringrazia 1972: The Adventures of Pinocchio
1973: Die Reise nach Wien 1975: Der Dritte Grad
1975: Die Verlorene Ehre der Katharina Blum 1973: La Mala ordina
1975: Warum bellt Herr Bobikow?
1976: Bomber & Paganini
1976: MitGift
1977: Der Hauptdarsteller
1977: Difficile morire
1977: Gefundenes Fressen
1977: Tod oder Freiheit
1978: Fedora
1979: Die Blechtrommel
1979: Milo-Milo 1980: Giganten der Landstraße
1980: Lion of the Desert 1981: Lola
1982 : Invitation au voyage 1982: La Côte d’amour
1984: Klassenverhältnisse 1985: La Ragazza dei lilla
1985 : Coconuts 1985: Marie Ward – Zwischen Galgen und Glorie
1985: The Holcroft Covenant 1986: Die Narbe
1986: Momo 1987: Des Teufels Paradies
1987: Notte italiana 1989: La Luna negra
1989: Francesco 1989: Mat
1989: Maxantimo 1989: Try This One for Size
1990: Rosamunde 1990: Cafe Europa
1990: Présumé dangereux 1990: Stille Tage in Clichy
1991: Pizza Colonia
1992: Man of Respect
1992: The Bachelor
1993: Abissinia
1994: Amigomío
1996: Alles nur Tarnung
1997: Alle für die Mafia
1997: Fräulein Smillas Gespür für Schnee
1997: Rossini
1999: Majestät brauchen Sonne
2001: Epsteins Nacht

Uschi (Ursula) Glas wurde am 2. März 1944 in Landau a.d. Isar geboren. Bevor sie zu einer der populärsten Schauspielerinnen sowohl im Film als auch auf dem Bildschirm avancierte, machte sie nach dem Abitur ein Praktikum in einem Architekturbüro, ließ sich dann im Betrieb ihres Vaters, der eine Autofirma besaß, als technische Zeichnerin und Buchhalterin ausbilden. 1964 zog sie nach München und arbeitete als Sekretärin, nahm aber nebenbei auch Schauspielunterricht. Für den Film entdeckt wurde sie 1965 von dem Berliner Produzenten Horst Wendland, der die junge Ursula Glas für eine kleine Rolle in dem Wallace-Streifen „Der Unheimliche Mönch“ vorschlug. Bereits mit ihrer zweiten Rolle, der „Apanatschi“ in dem Karl-May-Film „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ gelang ihr an der Seite von Pierre Brice ein Jahr später der Durchbruch auf der Kinoleinwand.

Uschi Glas erhielt einen langfristigen Vertrag des Filmstudios und trat in weiteren Krimis auf, wie beispielsweise in „Der Mönch mit der Peitsche“ (1967) oder „Der Gorilla von Soho“ (1968). Mit der witzigen May-Spils-Komödie „Zur Sache, Schätzchen“ und ihrer Rolle der “ Barbara“ wurde sie dann 1968 so richtig populär und zum Leinwandstar; der Film selbst wurde zum Kassenschlager, avancierte zum Kult-Film, Uschi Glas war in den folgenden Jahren zunächst auf dieses „Schätzchen“-Image festgelegt.
Man sah sie in einer Reihe von „Pauker-Streifen wie „Die Lümmel von der ersten Bank“ (1968) und „Pepe, der Paukerschreck“ (1969) sowie in leichten Unterhaltungsfilmen wie etwa „Hilfe, ich liebe Zwillinge“ (1969) mit “ Schmusekönig“ Roy Black, oder dem Remake „Die Feuerzangenbowle“ (1970) mit Walter Giller. In den 70ern blieb Uschi Glas diesem Genre treu, mimte in zahllosen Filmen das „kesse Mädel“ und konnte sich erst allmählich mit anspruchsvolleren Rollen zur ernsthaften Charakterdarstellerin mausern.
Sie wandte sich verstärkt dem Boulevardtheater zu, erreichte vor allem im Fernsehen mit Serien wie „Polizei-Inspektion 1“ und „Unsere schönsten Jahre“ (1983) zusammen mit Elmar Wepper eine ungeheure Beliebtheit. In den 80er Jahren avancierte das Duo Glas/Wepper zum „beliebtesten und sympathischsten Paar des deutschen Fernsehens“, 1990 bekamen beide den „Bambi“ als beliebtestes Filmpaar. Ab 1989 setzten Uschi Glas und Elmar Wepper mit „Zwei Münchner in Hamburg“ den Serienerfolg fort: Uschi Glas ist die attraktive Julia Heininger und Abteilungsleiterin einer Münchner Bank, die eine Filiale in Hamburg übernehmen soll, Wepper der anfängliche Kontrahent Dr. Ralf-Maria Sagerer, der ebenfalls nach Hamburg versetzt wird. Im Verlaufe der turbulenten Familienserie kam es, wie es kommen musste – bald sind Julia und Ralf-Maria ineinander verliebt und heiraten.
Uschi Glas avancierte in den nächsten Jahren mit zahllosen Rollen zur „Powerfrau“ und „Quotenkönigin“ des deutschen Fernsehens: In der beliebten RTL-Serie „Ein Schloss am Wörthersee“ agierte sie ab 1990 als Elke Berger erneut an der Seite von Roy Black und Pierre Brice, ab 1993 mimte sie bei RTL fünf Jahre lang die „Tierärztin Christine“, eine Rolle, die sich selbst auf den Leib geschrieben hatte. Auf SAT1 begeisterte sie ab 1994 ein Millionenpublikum in der melodramatischen Serie „Anna Maria – eine Frau geht ihren Weg“, zu der sie ebenfalls das Drehbuch geschrieben hatte. Darüber hinaus tauchte sie in der beliebten Reihe „Klinik unter Palmen“ (1996) als Klinikchefin Dr. Helen Berger in Kuba auf, der auch Frank Hofmann alias Klausjürgen Wussow nicht widerstehen kann, spielte 1997 die erfolgreiche Staatsanwältin Johanna Hohenberg in den Krimis „Mein Papa ist kein Mörder“, „Blutige Rache“ und „60 Minuten Todesangst“ oder war in jüngster Zeit in Thrillern wie „Die Erpressung – Ein teuflischer Pakt“ auf dem Bildschirm präsent. In dem Melodram „Alles Glück dieser Erde“ sah man sie 2003 unter anderem mit Filmstar Maximilian Schell in der Rolle der anfangs armen Kellnerin Gundi Kirchner, in Peter Wecks turbulenten Provinzposse um Liebe, Lug und Trug „Drei unter einer Decke“ war sie die Küchenchefin Annemarie Pichler – wieder einmal an der Seite von Elmar und Fritz Wepper sowie Heidelinde Weis.
Zu Uschi Glas‘ jüngsten Fernsehproduktionen zählt die turbulente Heimatkomödie „Zwei am großen See“, welche im Februar 2004 ausgestrahlt wurde; an der Seite von Ruth Drexel als Haushälterin und Lebensgefährtin eines wohlhabenden Mannes, verkörpert sie dessen bisher unbekannte Tochter Antonia, die nach dem Tod ihres Vaters als Alleinerbin auftaucht und für ziemliche Verwirrung sorgt.
Rechtzeitig zu ihrem 60. Geburtstag brachte Uschi Glas Anfang 2004 ihre Autobiographie unter dem Titel „Mit einem Lächeln“ auf den Markt und erzählt dort zusammen mit der Autorin Renate Matuschka mit viel Humor die Geschichte einer Frau, die in kein Klischee passt, blickt in ihren Memoiren auf Höhen und Tiefen ihrer Karriere zurück. Mit ihren Erinnerungen tritt die Schauspielerin und Mutter dreier Kinder auch der Skandalpresse entgegen, die in jüngster Zeit ihre Trennung und Scheidung von Ehemann Bernd Teewag weidlich ausschlachtete und wochenlang mit Geschichten über die zerrütteten Ehe die Klatschspalten füllte.

Neben ihrer umfangreichen Arbeit für Film und Fernsehen hat Uschi Glas in den letzten Jahren auch ihre Liebe zum Gesang entdeckt und veröffentlichte erfolgreich CDs z. B. mit Weihnachtsliedern. Sie findet Zeit für soziale Engagements, wirbt für den Tierschutzbund, kümmert sich um die Organisation „Bürger in sozialen Schwierigkeiten“ und ist Schirmherrin der „Deutschen Hospiz Stiftung“.

Die ungeheure Popularität von Uschi Glas lässt sich auch an zahlreichen Auszeichnungen festmachen: So sammelte sie einige „Bambis“, erhielt beispielsweise den „Bayerischen Fernsehpreis“ und „Die Goldene Kamera“. Seit Oktober 1998 ist die beliebte Schauspielerin Trägerin des „Bundesverdienstkreuzes“, welches ihr vom damaligen Bundespräsident Roman Herzog verliehen wurde.

Ihre Kinofilme und Fernseh/Filme/Serien:
1966: Der Unheimliche Mönch 1966: Winnetou und das Halbblut Apanatschi
1967: Das Große Glück 1967: Der Mönch mit der Peitsche
1968: Der Gorilla von Soho
1968: Der Turm der verbotenen Liebe
1968: Die Lümmel von der ersten Bank
1968: Immer Ärger mit den Paukern
1968: Zur Sache, Schätzchen
1969: Der Kerl liebt mich – und das soll ich glauben?
1969: Hilfe, ich liebe Zwillinge
1969: Klassenkeile 1969: Pepe, der Paukerschreck
1970: Die Feuerzangenbowle
1970: Die Weibchen 1970: Hurra, unsere Eltern sind nicht da
1970: Nachbarn sind zum Ärgern da 1970: Wir hauen die Pauker in die Pfanne
1971: Black Beauty 1971: Die Tote aus der Themse
1971: Hilfe, die Verwandten kommen 1971: Hochwürden drückt ein Auge zu
1971: Verliebte Ferien in Tirol 1971: Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut
1971: Wer zuletzt lacht, lacht am besten
1971: Wir hauen den Hauswirt in die Pfanne
1972: Das Rätsel des silbernen Halbmonds
1972: Der Killer und der Kommissar
1972: Die Lustigen Vier von der Tankstelle
1972: Hundert Fäuste und ein Halleluja
1972: Mensch, ärgere dich nicht
1972: Trubel um Trixi
1975: Ich denk‘, mich tritt ein Pferd
1977: Waldrausch
1984: Mama Mia – Nur keine Panik
1977: Die Kette
ab 1977: Polizeiinspektion 1 (Serie)
1983: Flöhe hüten ist leichter
ab 1983: Unsere schönsten Jahre (Serie)
1984: Die Wiesingers (Serie)
1989: Zwei Münchner in Hamburg (Serie)
ab 1990: Ein Schloss am Wörthersee (Serie)
1992: Widerspenstige Viktoria
1993: Tierärztin Christine (Serie)
ab 1994: Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg (Serie)
1995: Tierärztin Christine II (Serie)
1996: Klinik unter Palmen (Mehrteiler)
1997: 60 Minuten Todesangst
1997: Blutige Rache
1997: Frucht der Gewalt
1997: Mein Papa ist kein Mörder
1998: Fröhliche Chaoten
1998: Sylvia – Eine Klasse für sich
1998: Tierärztin Christine III: Abenteuer in Südafrika
1999: Heimlicher Tanz
2003: Alles Glück dieser Erde
2003: Die Erpressung – Ein teuflischer Pakt
2003: Drei unter einer Decke
2004: Zwei am großen See

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Götz George wurde am 23. Juli 1938 in Berlin als Sohn des legendären Schauspielers Heinrich George und der Schauspielerin Berta Drews geboren. Seine Eltern gaben ihm den Vornamen nach der Lieblingsrolle seines Vaters: „Götz von Berlichingen“. Unter Else Bongers erhielt er nach den ersten Bühnen- und Filmerfahrungen eine solide Ausbildung im Nachwuchsstudio der UFA. Mit 15 feierte er gemeinsam mit Romy Schneider sein Filmdebüt in „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“. Zwischen 1959 und 1969 spielte Götz George in 26 Spielfilmen mit, darunter „Jacqueline“ von Wolfgang Liebeneiner, „Kirmes“ von Wolfgang Staudte, „Das Mädchen und der Staatsanwalt“ von Jürgen Goslar, drei „Winnetou-Filme“ und „Le Vent d’Est“ von Godard. Für seinen Part in „Jacqueline“ wurde er mit dem „Bundesfilmpreis“ dem „Deutschen Kritikerpreis“ sowie dem „Bambi“ als beliebtester Schauspieler ausgezeichnet.

Die nächsten 15 Jahre widmete er sich verstärkt dem Theater und Fernsehrollen, aber zwischendurch, im Jahre 1977, erregte Götz George mit einem einzigen Kinofilm schon wieder internationales Aufsehen: Die eindringliche Darstellung des KZ-Kommandanten Rudolf Höss in Theodor Kotullas „Aus einem deutschen Leben“ bewies, dass Götz George für das Kino noch lange nicht verloren war.

1981 wurde der Grundstein für das große Kino-Comeback gelegt: Götz George trat zum ersten Mal als Ruhrpott-Kommissar Schimanski im „Tatort“ auf, eine Figur, die er in den nächsten zehn Jahren mit 25 Episoden entschieden und unverkennbar prägte und die Mitte der 90er Jahre eine Neuauflage erlebte. Damit empfahl sich der Publikumsliebling als Idealbesetzung für packende, Actionorientierte Kino-Krimis wie „Abwärts“, „Zahn um Zahn“, „Zabou“, „Die Katze“oder „Der Bruch“. Dennoch ließ sich Götz George nie auf einen Rollentypus festlegen, immer wieder unterstrich er seine Vielseitig, etwa in dem Politthriller „Blauäugig“, in „Morlock“, vor allem aber in Helmut Dietls „Schtonk“ und in Karmakas “ Der Totmacher“, der ihm den Darstellerpreis bei den Filmfestspielen in Venedig brachte. Außerdem wurde der Film als deutscher Beitrag zur Oscar-Nominierung für 1995 vorgeschlagen.
Für das Format und die Klasse Götz Georges sprechen auch die zahlreichen Preise, mit denen er ausgezeichnet wurde, darunter zwei Bundesfilmpreise, der Deutsche Kritikerpreis, der Bayerische Fernsehpreis, der Grimme-Preis, der Goldene Bär und zuletzt der Schauspielerpreis beim Festival von Venedig. 2001 wurde Götz George die „Goldene Feder“ für sein Lebenswerk verliehen

Zu Georges wichtigsten Rollen auf der Theaterbühne zählen die Titelfigur in Shakespeares „Troilus und Cressida“ unter der Regie von Ernst Schröder sowie die des Martin Luther in Dieter Fortes „Martin Luther und Thomas Münzer“ unter der Regie von Hansgünther Heyme. In Tennessee Williams „Endstation Sehnsucht“ verkörperte er unter der Regie von Charles Regnier den Stanley Kowalski und bei den Salzburger Festspielen 1981 brillierte er mit der Titelrolle in Büchners „Dantons Tod“. Mit der Rolle des Grenzjägers in Karl Schönherrs „Der Weibsteufel“ ging er 1981/82 auf Tournee sowie 1983/84 als Laurent in „Thérèse Raquin“ nach dem Roman von Emile Zola. 1984/85 sah man ihn als Wasilikow in dem Drama „Die Macht des Geldes“,1986/87 als „Revisor“ in Nikolaj W. Gogols gleichnamigen Bühnenstück sowie 1990 mit der Titelrolle in Anton Tschechows „Platonow“.

Der Schauspieler, der sein Privatleben strikt abschottet, war von 1966 bis 1976 mit Loni von Friedl verheiratet; Götz George lebt in München, Berlin und auf Sardinien, wo er Anfang der 90er Jahre einen schweren Unfall erlitt, jedoch in seinen Beruf zurückfand.
George verkörpert in den meisten seiner Filme ein deutsches Kunststück, nämlich körperlich zu spielen wie Hollywood-Idole und eine Rollenfigur auch psychologisch sensibel ganz durchdringen zu können. Vehement körperbetont legte er seine Paraderolle des Duisburger Polizisten Schimanski an, die auch deshalb unvergesslich bleibt, weil die Figur stark ist und dennoch Schwächen zeigen darf. Der deutsche Actionstar mit Tiefgang wollte nie ein akademischer Darsteller sein, der sich dem Medium, in dem er auftritt, nur mit Gesicht und Stimme unterwirft.
Am Staatstheater war damit kein Ruhm zu ernten, obwohl George oft und erfolgreich Theater spielte; auf der Leinwand, wo die Posen schon die halbe Person sind, kam sein Spiel mit Gesten, Gangarten und Requisiten umso besser zur Geltung.
In seinen Filmen der fünfziger und sechziger Jahre wirkte sein Spiel deshalb erfrischend überzeugend war es jedoch, von wenigen Ausnahmen abgesehen, erst in den achtziger und neunziger Jahren, weil nun ein reifer Charakter dahinter stand, der auch schwierigste Rollen wie den Massenmörder Hamann in Karmakars dokumentarischem Spielfilm „Der Totmacher“ (1995) meisterte. Seitdem gilt Götz George als bester deutscher Filmdarsteller der Gegenwart.

1999 brillierte der Charakterdarsteller in „After the Truth – nichts als die Wahrheit“ als KZ-Arzt Josef Mengele auf der Leinwand, ein Jahr später konnten ihn die Fernsehzuschauer als „alten“ Bubi Scholz“ in dem Zweiteiler „Die Bubi Scholz Story“ auf dem Bildschirm erleben. Stücke mit Götz George sind sowohl im Kino als auch im Fernsehen immer wieder ein Erlebnis und erreichen ungeheure Zuschauerakzeptanz.
Sein Rollenrepertoire ist breit gefächert und reicht vom Action-Kino über den Unterhaltungsfilm bis hin zum filmischen Kammerspiel.
So sah man ihn beispielsweise 1998 neben Corinna Harfouch mit der Titelrolle des Bernhard ‚Bernie‘ Kominka in dem dramatischen Krimi „Solo für Klarinette“ nach dem gleichnamigen Erfolgsroman von Elsa Lewin, in dem TV-Thriller „Die Entführung“ war er 1999 der Carl Heidfeld und hatte Muriel Baumeister als Partnerin. In dem Familiendrama „Mein Vater“ berührte er das Publikum 2002 mit der Rolle des Vaters Richard Esser, der an der unheilbaren Alzheimer Krankheit leidet, neben Klaus J. Behrendt in der Rolle des Sohnes Jochen.
In jüngster Zeit agierte George 2002 in dem Psychodrama „Der Anwalt und sein Gast“ und war der Straftäter Frank Karmann, der in das zunächst heil erscheinende Privatleben seines Verteidigers alias Heino Ferch eindringt, sowie der Kunstdozent Sandmann in dem spannungsgeladenen Pro 7-Episodenthriller „Geheimnisvolle Freundinnen“. 2003 erlebte man ihn mit der Rolle des verschrobenen und abgerissenen Außenseiters Heinrich für das sozialkritische Filmdrama „Gott ist tot“ oder mit der Hauptrolle des Raimund Parz in „Familienkreise“.
An der Seite attraktiver, reifer Frauen wie Thekla Carola Wied oder Christiane Hörbiger beweist Götz George in letzter Zeit vermehrt seine komödiantischen Fähigkeiten: In dem witzigen Hochstapler-Abenteuer „Liebe. Macht. Blind.“ spielte er 2001 den Alexander Stahlberg neben Barbara Auer und Armin Rohde, als Gottfried Naumann stand er in der MDR-Komödie „Liebe ist die halbe Miete“ (2002) zusammen mit Thekla Carola Wied vor der Kamera. In Christiane Hörbiger scheint er eine „Traumpartnerin“ gefunden zu haben, für viele gelten beide als das neue Fernseh-Liebespaar. Bereits in „Schtonk“ hatten beide 1992 als schräges Liebespaar brilliert, in Matthias Glasners Krimi „Schimanski muss leiden“ hatte er 2000 eine Film-Affäre mit der beliebten Schauspielerin, die ein Jahr später einen „Adolf-Grimme-Spezialpreis“ für ihre herausragenden Schauspielleistungen erhalten hatte. Die Grimm-Jury schrieb in ihrer Begründung: „Leidenschaft bot sie auch: ihre Krimi-Affäre mit Götz George als Schimanski – ihr mal unsicheres, dann auftrumpfendes Auftreten und diese poröse und gleichzeitig massive Affäre fesselten die Zuschauer: die Hörbiger und der George wurden so zum Fernseh-Liebespaar des Jahres. Aber dafür gibt es ja leider noch keinen Adolf Grimme Preis…“. In Hajo Gies‘ romantischen Komödie „Alpenglühen“, einer turbulenten Geschichte um Intrigen, Geld und Liebe, stand Götz George 2003 erneut mit Christiane Hörbiger vor der Kamera und mimte hinreißend den Hamburger Fischhändler Hannes Seeger, der sich in die naive Almbäuerin Rosa verliebt. Im Frühjahr 2004 begeisterten beide in der Krimi-Komödie „Blatt & Blüte – Die Erbschaft“1) als Ex-Ehepaar, das von der verstorbenen Wahltante mit einem rätselhaften Erbe bedacht wird.

Im Frühjahr 2003 erschien von dem Filmjournalisten Heiko R. Blum zum 65. Geburtstag des Stars die Biografie „Götz George. Beruf: Schauspieler“ auf dem Markt. Neben äußerst interessanten Gesprächen mit zahlreichen seiner Wegbegleiter und natürlich auch mit Götz George selbst enthält der Band vollständige Listen seiner Kino-, Fernseh- und Theaterarbeiten sowie eine kleine Fotogalerie, die zeigt, wie vielseitig der Schauspieler ganz im Gegensatz zu dem Schimanski-Klischee tatsächlich ist (Zitat der Amazon-Redaktion).
Schimanski-Fans finden alles Wissenswerte in dem 1997 erschienen Buch „Horst Schimanski,Tatort mit Götz George“ von Frank Goyke und Andreas Schmidt.

Seine Filme:
1953: Wenn der weiße Flieder wieder blüht
1953: Ihre große Prüfung
1956: Alter Kahn und junge Liebe
1958: Solange das Herz schlägt
1959: Jaqueline 1960: Kirmes
1960: Die Fastnachtsbeichte
1961: Der Teufel spielt Balaleika
1961: Mörderspiel
1962: Ihr schönster Tag/Das Fenster zum Flur
1961: Unser Haus in Kamerum
1962: Das Mädchen und der Staatsanwalt
1962: Der Schatz im Silbersee
1962: Nur tote Zeugen schweigen
1963: Liebe will gelernt
1963: Mensch und Bestie
1964: Wartezimmer zum Jenseits
1964: Herrenpartie
1964: Unter Geiern
1965: Ferien mit Piroschka
1965: Sie nannten ihn Gringo
1966: Winnetou und das Halbblut Apanatschi;
1968: Ich spreng‘ euch alle in die Luft
1968: Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu
1969: TV-Serie: Ein Jahr ohne Sonntag
1969: Himmelfahrtskommando El Alamein
1969: Ostwind
1977: Aus einem deutschen Leben
1984: Abwärts
1985: Zahn um Zahn 1987: Zabou
1988: Die Katze
1989: Der Bruch
1989: Blauäugig
1992: Schtonk
1993: Ich und Christine
1995: Die Sturzflieger
1995: Der Totmacher
1996: TV-Film: Tor des Feuers
1997: Rossini
1998: Das Trio
1998: Solo für Klarinette
1998: Der Sandmann
1999: Nichts als die Wahrheit
2000: Die Spur meiner Tochter
2001: Bargeld lacht (TV)
2001: Viktor Vogel – Commercial Man
2001: Liebe ist die halbe Miete (TV)
2001: Mein Vater (TV)
2001: Liebe. Macht. Blind (TV)
2002: Der Anwalt und sein Gast (TV)
2002: Geheimnisvolle Freundinnen (TV)
2003: Familienkreise (TV)
2003: Gott ist tot
2003: Alpenglühen (TV)
2004: Blatt & Blüte – Die Erbschaft (TV)

Schimanski-Tatorte (Auszug)
1981: Duisburg-Ruhrort
1981: Grenzgänger
1982: Der unsichtbare Gegner
1982: Das Mädchen auf der Treppe
1982: Kuscheltiere
1983: Miriam
1984: Kielwasser
1984: Zweierlei Blut
1984: Rechnung ohne Wirt
1985: Doppelspiel
1985: Das Haus am Wald
1985: Zahn um Zahn
1986: Der Tausch
1986: Schwarzes Wochenende
1986: Freunde
1987: Spielverderber (Backgammon)
1987: Zabou
1988: Gebrochene Blüten
1988: Einzelhaft
1988: Moltke
1989: Der Pott
1989: Blutspur
1989: Katjas Schweigen
1990: Schimanskis Waffe
1990: Medizinmänner
1990: Unter Brüdern
1991: Bis zum Hals im Dreck
1991: Kinderlieb
1991: Der Fall Schimanski
1996: Die Schwadron
1997: Hart am Limit
1997: Die belgische Runde
1997: Muttertag
1998: Rattennest
1998: Geschwister
1998: Sehnsucht
2001: Schimanski muss leiden
2002: Kinder der Hölle

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Karin Dor wurde am 22. Februar 1936 als Kätherose Derr in Wiesbaden geboren. Schon als Gymnasiastin nahm sie Schauspiel- und Ballettunterricht und wurde dann durch die Regisseure Rabenalt und Reinl für den Film entdeckt: Arthur Maria Rabenalt drehte Szenen zu seinem Film „Der letzte Walzer“, da fiel ihm die kleine Komparsin Rose Dor auf. Er wusste, dass sein Freund Harald Reinl, der zeitgleich in derselben Stadt zwei Filme mit Kinderstar Christine Kaufmann drehte, junge Schauspieler suchte und empfahl Reinl seine Entdeckung. Reinl war begeistert. In „Der schweigende Engel“ (1953) und „Rosen-Resli“ spielte Rose Dor erstmals zwei kleinere Rollen. Noch bevor der zweite Film abgedreht war, heiratete der 46jährige promovierte Rechtsanwalt und Filmregisseur Reinl das 18jährige Mädchen.
Die Ehe brachte die junge Schauspielerin ganz rasch nach vorne, nicht nur bei Reinl hatte sie große Chancen: Rudolf Jugert besetzte sie als Schülerin in „Ihre große Prüfung“, Hans Grimm in „Kleiner Mann – ganz groß“ (1957) und Wolfgang Glück in „Worüber man nicht spricht“.

Doch es war wiederum Ehemann Reinl, der ihr die großen Chancen gab:
Sie war die sanfte Naive in „Solange du lebst“ (1955), und dieses Rollenfach perfektionierte sie in den zahlreichen Edgar-Wallace-Streifen und Karl-May-Filmen Reinls: als Verfolgte kam ihr in „Die Bande des Schreckens“ (1960) Scotland Yard zur Hilfe, um des Friedens willen verzichtet sie in „Winnetou II“ (1964) auf den geliebten Apachenhäuptling und heiratete im Film den weißen Leutnantssohn (Mario Girotti, der sich später Terence Hill nannte).
Im gleichen Jahr brach sie aus ihrem Rollenklischee aus, als sie in Reinls „Zimmer 13“ eine pathologische Mörderin spielte – eine Vorstufe für die dämonische Brunhilde, die sie 1966 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere in den „Nibelungen“ mimte.
Schließlich überraschte Karin Dor auf internationalem Parkett, als sie unter der Regie von Lewis Gibert 1967 in „Man lebt nur zweimal“ James Bond (Sean Connery) mit ihrem erotischen Charme zu Tode bringen soll.
Zwei Jahre später sah man sie als heißblütige Kubanerin in Alfred Hitchcocks „Topaz“

In den 70er Jahren zog Karin Dor sich vom Film zurück und übernahm nur noch Rollen für das Fernsehen oder Bühnenengagements u.a. in Hamburg, Köln, München und Bad Godesberg.
Heute lebt Karin Dor durch erneute Heirat überwiegend in Amerika.
Sie begann als sanfte, junge Naive und als unschuldiges Opfer in deutschen Krimis. Die eindimensionale Typisierung legte sie durch gekonnt psychologisierte Rollen im internationalen Film ab und entwickelte sich zum gefragten Charakterstar, der taktierende Verführerinnen, politisch Engagierte und sogar pathologische Mörderinnen spielte.

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Stewart Granger wurde am 06. Mai 1913 in London unter dem bürgerlichen Namen James Lablanche Stewart als Sohn eines Schotten und einer französisch, italienisch-englischen Mutter geboren. Grangers Vater verrichtete als Oberst der britischen Armee in Indien seinen Dienst. Auch der Sohn trat zunächst in die Fußstapfen seines Vaters und schloss sich als Lance Corporal der britischen Armee an, die er als Leutnant der Infanterie wieder verließ. Eigentlich wollte Granger Nervenarzt werden und hatte mit einem Medizinstudium begonnen, aber aufgrund seines blendenden Aussehens riet man ihm zur Bühnenlaufbahn und schließlich folgte er dem Vorschlag seiner Freunde. Der „Beau“ studierte an der „Webber-Douglas School of Dramatic Art“ in London, erhielt mit 21 Jahren eine Komparsenrolle und kam über Engagements an Provinzbühnen zu Londoner Theatern. Auf der Bühne stand er dort am Old Vic gemeinsam mit Vivien Leigh und Flora Robson, mit John Guilgud und Michael Redgrave, und seine Kritiker setzten schon damals sein gutes Aussehen über die darstellerische Qualitäten.
Das blieb haften, aber zu Unrecht, denn hinter der Fassade des blasierten Schönlings, des eleganten Salonlöwen schlug ein Herz für alles Spielerische und ein Talent, das Stewart Granger letztlich nie glücklich gemacht hatte, denn er betonte oftmals, wie unzufrieden er letztlich mit seiner Arbeit sei.

Seine erste Filmhauptrolle hatte der schöne Engländer 1940 in „So This is London“; nach den Filmen „Gaslicht und Schatten“ (1944), als schmucker Bandenführer in dem Melodram „Madonna der sieben Monde“ (1945) oder als Apollodore in George Bernard Shaws „Caesar und Cleopatra“ (1946) etablierte er sich als erfolgreicher Leinwandstar, der die Frauenherzen höher schlagen ließ.
1947 spielte er in „Paganini“ die Titelrolle und ein Jahr später den Koenigsmark in „Königsliebe“ – alles Filme, die damals im Kino die Zuschauer begeisterten. Um sich von Hollywoodstar James Stewart abzusetzen, nannte er sich nun Stewart Granger und ging 1950 in die USA, wo seine wirkliche Erfolgskarriere in Hollywood begann; gemeinsam mit seiner Frau Jean Simmons nahm er einen Vertrag bei MGM an. Der brachte ihm Ruhm und Ansehen, aber auch schnellen Verschleiß: Er wurde auf Rollen des edlen, schönen Abenteurers – wie 1950 in dem wunderbaren Erfolgsfilm „König Salomons Diamanten“ – festgelegt.

Als Doppelgänger in „Der Gefangene von Zenda“, als geheimnisvoller „Scaramouche, der galante Marquis“ ( beide 1952) und als Liebhaber der schönen Elisabeth von England (gespielt von seiner eigenen Gattin) in „Die Thronfolgerin“ mit Charles Laughton als Heinrich VIII wurde er der Inbegriff des blendend aussehenden Draufgängers.
Schnell geriet er in die Schublade des galanten und aalglatten Charmeurs. So auch 1953 als Claudius in der Oscar-Wilde-Adaptation der „Salome“ an der Seite von Rita Hayworth in der Titelrolle und Charles Laughton als Herodes. Er verblüffte als eine Art „alter ego“ des Falstaff, der elegante Freund des untugendhaften Prinzregenten, in der Titelrolle von „Beau Brummel – Rebell und Verführer“ neben Peter Ustinov als König und Elizabeth Taylor als Lady Patricia. Vor allem aber bleibt Granger wohl unvergessen als Jeremias Fox in Fritz Langs Melodram „Moonfleet – das Schloss im Schatten“ aus dem Jahre 1955. Hier konnte er – wie selten in seiner von Klischees bestimmten Karriere – sein herkömmliches Image in Frage stellen: der heruntergekommene Adlige Fox nutzt sein unschuldig schönes Aussehen für schmutzige Geschäfte.
Bis 1960 stand er in Hollywood vor der Kamera, und Spötter meinten, die Zahl seiner Filme sei fast so groß wie die der Frauen, die in seinem Leben eine Rolle spielten; man sagte dem Playboy unzählige Beziehungen nach. Dreimal war er verheiratet, mit Filmstar Jean Simmons, von der er sich 1960 scheiden ließ, anschließend mit Elspeth March und zuletzt mit der belgischen Schönheitskönigin Caroline Lecerf, von der er 1969 geschieden wurde.
In den sechziger Jahren drehte Stewart Granger hauptsächlich in Europa. Als Old Surehand war er neben Pierre Brice und Lex Barker, der Star in drei Karl May-Verfilmungen. Seine Gage überstieg mit 70.000 Dollar die seiner Kollegen. Stewart Granger war der international bekannteste Name, der je in einem Karl May-Film mitwirkte.
In dem Film „Unter Geiern“ spielte er das erste Mal an der Seite von Pierre Brice. Der Regisseur Alfred Vohrer hatte es mit einer Hollywood Supergröße zu tun und das ließ Granger ihn zeitweise auch spüren. Bei zahlreichen öffentlichen Auftritten in Deutschland konnte man sich jedoch davon überzeugen, dass der Ruf des arroganten, selbstsüchtigen und wenig umgänglichen Stars, der ihm von der Boulevardpresse verpasst wurde, ein Trugbild war: Granger erwies sich als elegant bescheidener Gentleman, eloquent und ausgesprochen sympathisch.

Bei den Karl-May-Fans kam der Star allerdings nicht besonders gut an. Seine coole, ironische Art mit der Granger die Rolle anging, entsprach nicht den Vorstellungen des Publikums von einem Helden aus der Feder Karl Mays. Und so kam es schließlich nur zu insgesamt drei Engagements in dieser Rolle. Als „Old Surehand 1.Teil“ abgedreht war, ahnte noch niemand, dass es bereits zum 2. Teil der geplanten Trilogie nie kommen würde. Seinen Vertrag mit der Rialto erfüllt Granger trotzdem mit einer anderen Wendlandt-Produktion wie mit dem 1966 gedrehten Wallace-Film „Das Geheimnis der weißen Nonne“.
Die Siebziger standen ganz im Zeichen des Fernsehens. Als Alan MacKenzie aus „Die Leute von der Shiloh Ranch“ und als Gaststar in anderen TV-Serien hielt sich Stewart Granger noch eine Weile im Rampenlicht der Fernsehöffentlichkeit. 1972 schlüpfte er in die Rolle des englischen Meisterdetektivs Sherlok Holmes in dem amerikanischen TV-Film „Der Hund von Baskerville“. Doch der Film hatte nicht den Erfolg, den die Produzenten sich erhofft hatten und die geplante Serie wurde nicht verwirklicht. Im Jahre 1975 holte ihn Rudi Carrell als Stargast in seine Show „Am laufenden Band“ und Granger nutzte hellwach seine Chance, im deutschen Fernsehen kostenlos für seine neu gegründete Maklerfirma „Granger Development Corp.“ zu werben. Generös überreichte er dem Würzburger Gewinner Hanns Hirsch eine Urkunde über ein 3.000-Quadratmeter Grundstück bei Malaga im Wert von 10.000 DM. Die gute Tat zahlte sich aus: Makler Granger verdoppelt flugs seinen Umsatz.

Doch das Glück war ihm nicht dauerhaft hold: finanzielle Fehlspekulationen zwangen ihn zur Rückkehr auf die Bühne und die Kameras und er drehte 1978 den Söldnerfilm „Die Wildgänse kommen“ mit Roger Moore, Richard Burton und Hardy Krüger. 1982 spielte er Prinz Phillip in dem Fernsehfilm „The Royal Romance of Charles und Diana“ und 1988 hatte er seinen letzten Kinoauftritt in dem Streifen „Hell Hunters“.
Der britische Schauspieler veröffentlichte 1980 seine Autobiographie „Sparks Fly Upwards“.
Stewart Granger erlag am 16. August 1993 im Alter von 80 Jahren in Santa Monica, Kalifornien, seinem Krebsleiden.

Seine Filme:
1940 So This Is London
1940 Convoy
1942 Thursday’s Child
1942 Secret Mission
1943 The Man in Grey
1943 The Lamp Still Burns
1944 Waterloo Road
1944 Madonna of the Seven Moons
1944 Love Story
1944 Gaslicht und Schatten
1945 Caravan
1946 Cäsar und Cleopatra
1947 The Magic Bow
1947 Captain Boycott
1947 Unruhiges Blut
1948 Königsliebe
1949 Adam und Evelyne
1949 Woman Hater
1950 König Salomons Diamanten
1951 Soldiers Three
1951 Begegnung in Tunis
1952 Scaramouche, der galante Marquis
1952 Im wilden Norden
1952 Der Gefangene von Zenda
1953 Salome
1953 Die Thronfolgerin
1953 Die schwarze Perle
1954 Grünes Feuer
1954 Beau Brummell – Rebell und Verführer
1955 Footsteps in the Fog
1955 Das Schloss im Schatten
1956 Knotenpunkt Bhowani
1956 Die letzte Jagd
1957 Die keine Hütte 1957 Schlucht des Verderbens
1958 The Whole Truth
1958 Die Pranke des Tigers
1960 Land der tausend Abenteuer
1961 Der unheimliche Komplize
1962 Degenduell
1962 Marcia o crepa
1962 Sodom und Gomorrah
1962 Il Giorno più corto
1964 Unter Geiern
1964 Geheimauftrag Dubrovnik
1965 Der Ölprinz
1965 Old Surehand
1965 Das Geheimnis der drei Dschunken
1965 The Crooked Road
1966 The Trygon Factor
1966 Das Geheimnis der gelben Mönche
1966 Le Carnaval des barbouzes
1967 Requiem per un agente segreto
1967 Die letzte Safari
1977 Die Wildgänse kommen
1986 Hell Hunters

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Marianne Hoppe wurde am 26. April 1909 (oder 1911) als Marianne Stefanie Paula Henni Gertrud Hoppe in Rostock geboren und wuchs auf dem Rittergut ihres Vaters auf, wo sie Privatunterricht erhielt. Nach dem Besuch einer Schule in Berlin von 1924 bis 1926 ging sie zur Handelsschule in Weimar. Danach besuchte sie die Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin und nahm bei Lucie Höflich privaten Unterricht.

Von 1928 bis 1930 spielte sie am Deutschen Theater in Berlin, danach zwei Jahre am Neuen Theater Frankfurt/Main und von 1932 bis 1934 an den Kammerspielen München. Ihre ersten Erfolge erlebte sie am Staatlichen Schauspielhaus Berlin unter der Intendanz von Gustaf Gründgens, dessen zweite Ehefrau sie 1936 wurde. Sie verkörperte den Typus der emanzipierten
Frau, soweit das damals möglich war, so auch in ihrem ersten Tonfilm, „Der Judas von Tirol“ (1933), einem Kostümfilm um Andreas Hofer. Den Vorbildern in amerikanischen „screwball comedies“ eiferte sie in „Kapriolen“ (1937) nach.

Bis Kriegsende war sie in zwanzig Tonfilmen zu sehen und spielte überwiegend Frauenrollen, für die sie prädestiniert schien.
So war sie 1937 die Inken Peters in Veit Harlans „Der Herrscher“, einer ideologisch verfälschten Verfilmung des Dramas von
Gerhart Hauptmann, 1939 die Effie Briest in „Der Schritt vom Wege“, oder 1942 eine moderne junge Frau in Käutners
„Romanze in Moll“ nach Maupassant, wo sie nach einer platonischen Liebesaffäre erpresst wird und sich das Leben nimmt;
dieser Film ist wohl als ihr künstlerischer Höhepunkt anzusehen.

1946 wurde ihre Ehe von Gründgens geschieden und die Schauspielerin zogt nach Oberbayern. Obwohl die Hoppe von der
homosexuellen Neigung ihres Mannes wusste, wies sie die Unterstellung, eine “ Alibi-Frau“ gewesen zu sein, immer von sich
und betonte stets, dass sie Gründgens geliebt habe.
Eine ihrer stärksten Leistungen der Nachkriegszeit wurde 1948 die Rolle einer Schizophrenen in „Das verlorene Gesicht“; in
„Dreizehn alte Esel“ spielte sie 1958 an der Seite von Hans Albers, ab den sechziger Jahren trat sie dann auch häufig im
Fernsehen auf. Wim Wenders besetzte sie z. B . 1975 in „Falsche Bewegung“, einer Variation auf Goethes „Wilhelm Meister“.
Marianne Hoppe war auch nach dem Weltkrieg am Theater aktiv, sie spielte in Düsseldorf, München, Hamburg und gastierte
bei den Salzburger Festspielen; sie war Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
Ein Gesicht von herber Klarheit und nordischer Strenge: Ihr seherischer Blick und das kehlige Lachen schienen sie vorherzubestimmen für hehre Frauengestalten. Das Mädchen vom Lande auf dem Weg zur Lady in den gehobenen Mittelstand des Melodrams, hingebungsvoll und verschlossen, ein gemartertes Herz.

Im Jahre 2000 drehte Werner Schroeter eine Filmbiografie über die Schauspielerin, der Dramatiker Rolf Hochhuth widmete ihr 1996 seinen Bühnenmonolog „Effis Nacht“. Bei einer Wiederaufführung der Gründgens-Verfilmung des Effi Briest-Romans meinte Hoppe 1999 in ihrer lakonischen Art: „Wenn ich alte Filme von mir sehe, dann denke ich, was läuft denn da für’n hübsches Mädel rum, auch wenn ich immer etwas schlaksig war.“
Marianne Hoppe verstarb am 23.10.2002 im Alter von 93 Jahren im bayerischen Siegsdorf

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Terence Hill wurde am 29. März 1939 als Mario Girotti im italienischen Venedig geboren. Als Kind lebte er während des 2. Weltkrieges mit seinen Eltern in Deutschland; seine Mutter Hildegard Thieme stammte aus Dresden, sein italienischer Vater Girolamo war Chemiker und arbeitete in Dresden für die Schering AG; 1947 zog der junge Mario mit seinen Eltern und den beiden Brüdern Oduardo und Piero nach Italien und die Familie ließ sich in Rom nieder. Nach seinem Abitur begann er an der Universität in Rom ein Philosophie- und Literaturstudium und jobbte nebenbei als Statist beim Film; das Studium schloss er 1962 ab, um sich ausschließlich der Schauspielerei zu widmen

.Schon seit 1951 hatte der junge Girotti mit kleineren Rollen in großenteils unbedeutenden Filmen mitgewirkt; sein Leinwanddebüt hatte er als 12jähriger in Dino Risis „Vacanze col gangster“ gegeben. In den 60er Jahren war unter anderem – noch mit seinem bürgerlichen Namen – in den Winnetou-Filmen zu sehen: 1964 spielte er den Leutnant Robert Merril in „Winnetou II“, im gleichen Jahr den Baker jr. in „Unter Geiern“, 1965 war er in der Rolle des Marcello Scalzi in „Der Ölprinz“ und als Toby in „Old Surehand“ zu sehen.

In den deutschen Nibelungen-Produktionen „Siegfried“ und „Kriemhilds Rache“ spielte er 1966 den Giselher. Girotti erlangte mit diesen Rollen zwar einige Aufmerksamkeit, zu Starrollen führte der Erfolg dieser Filme nicht. 1967 änderte er seinen Namen in „Terence Hill“ um; den Vornamen adaptierte er von dem lateinischen Schriftsteller „Terenzio“, dessen Buch er während seines Studiums gelesen hatte, der Nachname stammte von seiner amerikanischen Frau Lori Hill, die er 1967 in Spanien geheiratet hatte. Unter diesem Künstlernamen konnte er dann im gleichen Jahr in dem Italo-Western „Dio perdona… Io no! (Gott vergibt – Django nie!) mit der Rolle des Cat Stevens einen ersten Erfolg verbuchen. Der Durchbruch als Star gelang ihm aber erst gemeinsam mit dem zehn Jahre älteren Bud Spencer durch eine Reihe von Spaghetti-Western und bald wurde Hill als blonder und blauäugiger Nachfolger von Franco Nero gehandelt.
Der erste internationale Erfolg des ungleichen Paares kam 1968 mit Giuseppe Colizzis „I Quattro dell’Ave Maria“ (Vier Fäuste für ein Ave Maria); den Höhepunkt ihrer Popularität erreichten Hill und Spencer 1970 mit „Lo chiamavano Trinità“ (Vier Fäuste für ein Halleluja) unter der Regie von E. B. Clucher. In diesem Western, der mit Komödienelementen vermischt war, verkörperte Hill den sympathischen, pikaresken und todesmutigen Helden „Trinity“, der sich mit Begeisterung prügelte. Das Rezept dieses und der nachfolgenden Filme hatte immer die gleichen einfachen Zutaten: altkluge Sprüche, arrogante Überlegenheit gegenüber einem großen Arsenal von Prügelknaben und slapstickhafte Keilereien, bei denen weder Blut floss noch Leichen eingesammelt werden mussten. Um auch den USA-Markt zu erreichen, wurden die Filme bald auf englisch gedreht und erreichten auch einen gewissen Bekanntheitsgrad im englischsprachigen Raum.
Nach dem weiteren Erfolg mit „Più forte, ragazzi!“ (1972, Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle) bewies Terence Hill ein Jahr später mit „Il Mio nome è Nessuno“ (Mein Name ist Nobody1), dass er auch ohne Bud Spencer erfolgreich sein konnte. Allein oder mit Spencer als Partner spielte Hill in den folgenden Jahren zumeist unter der Regie von Clucher oder Sergio Corbucci und genoss bis in die 80er Jahre die Gunst des Publikums. Danach wechselte er mit seinen Rollen erfolgreich zum Typ „Abenteurer“ und weiter zum Kriminalgenre, wobei viele seiner Filme trotz meist anspruchslosem Inhalt zu großen Kassenschlagern wurden.

Anfang der 70er Jahre trennte sich das Duo dann, um nach fast 10jähriger Trennung ab 1981 mit anhaltendem Erfolg wieder gemeinsam vor der Kamera zu stehen; in den USA drehten sie „Chi trova un amico, trova un tesoro“ (Zwei Asse trumpfen auf) und waren dann zunächst letztmalig 1985 in „Miami Supercops“ (Die Miami Cops, Bild links) gemeinsam auf der Leinwand zu sehen. 1994 erschienen die beiden dann noch einmal in „Botte di Natale“ (Die Troublemaker) im Kino; insgesamt spielen Hill und Spencer bisher in 17 Filmen zusammen und fanden besonders außerhalb Italiens – vor allem in Deutschland und Südamerika – trotz der zum Teil einfältigen und stereotypen Handlungen großen Anklang.
1983 inszenierte Hill das Remake der „Don Camillo&Peppone“-Filme und spielte in „The World of Don Camillo“ (Keiner haut wie Don Camillo) die Titelrolle. Es war jedoch eher der missglückte Versuch, den Erfolg der Filme mit Fernandel und Gini Cervi aus den 50er und 60er Jahren zu wiederholen. 1991 produzierte er die zweiteilige Comedy-Reihe „Lucky Luke“, in der er auch die Titelrolle übernahm. Danach wurde es stiller um den Schauspieler und er trat in den letzten Jahren nur noch selten vor die Kamera; seit 2000 ist er im Fernsehen als „Don Matteo“ in einer gleichnamigen TV-Serie zu sehen.
Heute lebt Terence Hill in Massachusetts und ist hauptsächlich als Filmproduzent tätig.
Aus der Verbindung mit Lori Hill stammt Sohn Jess, der 1969 in Rom geboren wurde; 1973 adoptierte das Paar den zweiten Sohn Ross, der tragischerweise 1990 bei einem Autounfall ums Leben kam.

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Seine Kinoerfolge:
1951: Vacanze col gangster
1953: Il viale della speranza
1953: Villa Borghese
1954: Divisione Folgore
1955: Gli sbandati (Die Verirrten)
1955: La vena d’oro
1956: Mamma sconosciuta
1957: Guaglione
1957: La grande strada azzurra(Die Große blaue Straße)
1957: Lazzarella
1958: Anna di Brooklyn (Anna von Brooklyn)
1958: La spada e la croce (Kreuz und Schwert)
1959: Cerasella
1959: Spavaldi e innamorati
1959: Il padrone delle ferriere
1959: Un militare e mezzo (Kasernengeflüster)
1960: Annibale (Hannibal)
1960: Giuseppe venduto dai fratelli
1960: Cartagine in fiamme (Karthago in Flammen)
1960: Maciste nella valle dei re
1961: Le meraviglie di Aladino (Aladins Abenteuer)
1961: Pecado de amor
1962: Il dominatore dei sette mari(Pirat der sieben Meere)
1962: Il Gattopardo (Der Leopard)
1962: Il giorno più corto
1964: Winnetou II
1965: Der Ölprinz
1965: Ruf der Wälder
1965: Duell vor Sonnenuntergang
1965: Schüsse im Dreivierteltakt
1965: Old Surehand
1965: Unter Geiern
1966: Die Nibelungen, Teil 1: Siegfried
1966: Die Nibelungen, Teil 2: Kriemhilds Rache
1967: Dio perdona… Io no!(Gott vergibt… Django nie!)
1967: Io non protesto, io amo
1967: La feldmarescialla (Etappenschweine)
1967: Rita nel West (Blaue Bohnen für ein Halleluja)
1968: I quattro dell’Ave Maria (Vier Fäuste für ein Ave Maria)
1968: Preparati la bara! (Django und die Bande der Gehenkten)
1969: Barbagia (Der blaublütige Bandit)
1969: La collina degli stivali (Hügel der blutigen Stiefel)
1971: Il corsaro nero (Freibeuter der Meere)
1971: Il vero e il falso
1971: La collera del vento (Der Teufel kennt kein Halleluja)
1971: Lo chiamavano Trinità(Die rechte und die linke Hand des Teufels)
1971: Continuavano a chiamarlo trinità (Vier Fäuste für ein Halleluja)
1972: E poi lo chiamarono il magnifico(Verflucht, verdammt und Halleluja)
1972: Più forte, ragazzi! (Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle)
1972: Una ragione per vivere e una per morire(Der Dicke & dasWarzenschwein)
1973: Altrimenti ci arrabbiamo (Zwei wie Pech und Schwefel)
1973: Mio nome è Nessuno (Mein Name ist Nobody)
1974: Porgi l’altra guancia
1975: Un genio, due compari, un pollo (Nobody ist der Größte)
1976: I due superpiedi quasi piatti (Zwei außer Rand und Band)
1977: March or Die (Marschier oder stirb)
1977: Mr. Billion (Mister Billion)
1978: Pari e dispari (Zwei sind nicht zu bremsen)
1979: Io sto con gli ippopotami
1980: Poliziotto superpiù (Der Supercop)
1981: Chi trova un amico, trova un tesoro(Zwei Asse trumpfen auf)
1983: The World of Don Camillo(Keiner haut wie Don Camillo)
1983: Nati con la camicia(Zwei bärenstarke Typen)
1984: Non c’è due senza quattro
1985: Miami Supercops(Die Miami Cops)
1985: Renegade
1991: Lucky Luke
1991: Lucky Luke 2
1994: Botte di Natale(Die Troublemaker)
1996: Cyberflic

Elke Sommer wurde am 6. November 1940 als Elke Schletz und Tochter eines evangelischen Pfarrers in Berlin-Spandau geboren. Als sie zwei Jahre alt war, wurde die Familie in das fränkische Niederndorf nahe Erlangen evakuiert, in Erlangen besuchte sie später das humanistische Gymnasium, welches sie mit Auszeichnung abschloss; in London erhielt das sprachbegabte junge Mädchen während eines Au-Pair Aufenthaltes eine Fremdsprachenausbildung, die sie mit Diplom beendete. Mit 18 Jahren begann die Karriere der Elke Sommer, während eines Italienurlaubs war sie 1958 zur „Miss Viareggio“ gewählt worden und schnell erhielt das „deutsche Fräuleinwunder“ erste Filmangebote. Sie trat 1959 in italienischen Streifen wie „Ragazzi del Juke-Box“, „Uomini e nobiluomini“ oder „L’Amico del giaguaro“ auf, wurde dann im gleichen Jahr mit der Rolle des französischen Mädchens Mylene in der Traven-Verfilmung „Das Totenschiff“ als Partnerin von Horst Buchholz auch in Deutschland populär; ein ähnlicher Erfolg konnte sie dann in Gerd Oswalds „Am Tag, als der Regen kam“ (1959) mit Mario Adorf als Partner verzeichnen.

Elke Sommer avancierte nicht nur in Deutschland zu einer vielgefragten Darstellerin, auch in internationalen Produktionen wie 1964 neben Peter Sellers in Blake Edwards „A Shot in the Dark“ (Ein Schuss im Dunkeln) oder 1965 in „Le Bambole“ war sie – meist als „naive Blondine“ – auf der Leinwand präsent. 1963 hatte sie mit „The Prize“ (Der Preis), ihren ersten amerikanischen Spielfilm an der Seite von Paul Newman und Edward G. Robinson gedreht, entsprach auch hier dem Bild der freizügigen Blondine, im gleichen Jahr konnte sie in der britisch-amerikanischen Produktion „The Victors“ mit der Rolle der Helga an der Seite der großen europäischer Stars Romy Schneider und Melina Mercouri Aufsehen erregen.

1964 hatte Elke Sommer den amerikanischen Journalisten und Schriftsteller Joe Hyams geheiratet, lebte seitdem in Holmby Hills in der Nähe Hollywoods. Dort ging ihre Karriere erfolgreich weiter, sie spielte in Filmen wie „The Oscar“ (1966), übernahm die Titelrolle in George Marshalls Komödie „The Wicked Dreams of Paula Schultz“ (1968), agierte in „The Invincible Six“ (1968) oder zusammen mit Dean Martin in dem humorvollen Abenteuerfilm „The Wrecking Crew“ (Rollkommando, 1969). Seit den siebziger Jahren trat sie auch in Musicals und am Theater auf, glänzte hier in Stücken wie „Die Kaktusblüte“, „Das Mädchen Irma La Douce“ oder Ibsens „Nora“; 1972 und 1973 zeichnet man sie in Chicago als „Beste Schauspielerin des Jahres“ aus. Neben Mitwirkungen in zahlreichen amerikanischen und italienischen Produktionen kam sie dann 1973 auch wieder auf die deutsche Leinwand zurück: Edgar Reitz übertrug ihr die Rolle der Toni Simon in seinem vielbeachteten Film „Eine Reise nach Wien“ an der Seite von Hannelore Elsner, im gleichen Jahr erlebte man sie als Miezi in Wolfgang Petersens Thriller „Einer von uns beiden“ neben Jürgen Prochnow. 1979 drehte sie erneut an der Seite Peter Sellers „The Prisoner of Zenda“ (Der Gefangene von Zenda), in den 80ern folgten Kinofilme in denen sie ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen konnte wie 1981 „Der Mann im Pyjama“ und auf dem Fernsehbildschirm konnte sie ebenfalls ihre schauspielerische Vielseitigkeit zum Ausdruck bringen.

So war sie beispielsweise 1982 in dem amerikanischen TV-Film „Inside the Third Reich“ als Magda Goebbels zu sehen, verkörperte 1983 in dem Mehrteiler „The Winds of War“ die Schauspielerin und Göbbels-Geliebte Lída Baarová, wirkte 1986 in Marvin Chomskyss historischem Quotenrenner „Peter the Great“ mit oder spielte in „Anastasia: The Mystery of Anna“ (1986) die Isabel von Hohenstauffen. Neben vielen weiteren Rollen mimte sie auf der Leinwand unter anderem 1989 hinreißend die mediengeschädigte Hausfrau Helga Muenzel in Manfred Stelzers Komödie „Himmelsheim“, schränkte dann nach ihrer zweiten Eheschließung im Jahre 1993 die Arbeit für den Film ein wenig ein. Hin und wieder übernahm sie jedoch interessante Angebote, so komplettierte sie 1998 der Seite von Heidelinde Weis und Gila von Weitershausen das starke Frauen-Trio in der ZDF-Komödie „Nicht mit uns“. In jüngster Zeit stand sie als grimmige Haushälterin Frau Lust für „Flashback – Mörderische Ferien“ (2000) vor der Filmkamera und die Fernsehzuschauer erlebten sie nach längerer Zeit mit der Rolle der Andrea Paretti im gleichen Jahr in „Nicht mit uns“ auch mal wieder in Deutschland auf dem Bildschirm; in der deutschen Fassung von Walt Disneys Zeichentrickfilm „Ein Königreich für ein Lama“ (2000) lieh sie der Yzma und Beraterin des flippigen Königs Kusco (gesprochen von Comedy-Star Michael „Bully“ Herbig) ihre Stimme.

Als blonde Sexbiene vereinte Elke Sommer anfangs den Lolita-Touch mit einer lausbübischen Note, die vor allem im Ausland als Inbegriff unwiderstehlicher, deutscher Verführungskunst ankam. In ihren hiesigen Filmauftritten als Luxusweibchen und blondes Gift mit einem unstillbaren Hang zu Flirt und Umgarnung inszeniert, konnte sie im Ausland auch ihre komödiantischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und im Charakterfach bestehen, arbeitete mit Stars wie Romy Schneider, Peter Sellers, Paul Newman, Kirk Douglas, Dean Martin oder Gina Lollobrigida zusammen.
Elke Sommer, die zu den wenigen deutschen Kinostars von internationalem Format gehört und deren Filmografie mehr als 90 Kino- und Fernsehproduktionen umfasst, machte sich nicht nur als Schauspielerin einen Namen, auch als Hobby-Malerin hat sie unter dem Pseudonym „E. Schwartz“ Erfolg; sie arbeitet als Theaterschauspielerin und Regisseurin, ist als Chansonsängerin auf Schallplatte zu hören und tritt seit Anfang der 90er Jahre auch in deutschen Talk-Shows wie „Schmidteinander“ auf. Seit ihrer Scheidung von Joe Hyams im Jahre 1981 wurde für eine Zeit lang der Psychologe Tom Bohla ihr neuer Lebensgefährte, im August 1993 heiratete sie den Hotelier Wolf Walther und lebt heute überwiegend im Süden Kaliforniens.

Elke Sommer wurde für ihre Leistungen im Verlaufe ihrer Karriere mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt: So erhielt sie beispielsweise 1963 den „Motion Picture Award“, 1967 und 1968 einen „Bambi“.
Ihre Erinnerungen veröffentlichte sie 1989 unter dem Titel „Unter uns Pfarrerstöchtern. Eine autobiographische Zwischenbilanz“.

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Victor de Kowa, eigentlich Viktor Kowalczyk wird am 8. März 1904 in Hochkirch/bei Görlitz als Sohn eines Landwirtes geboren. Er verbringt seine Kindheit in Dresden, wo er auch ein Studium an der Staatlichen Kunstakademie absolviert. Er nimmt Schauspielunterricht bei Erich Ponto, der ihn entdeckt und ihm das erste Engagement am Dresdner Staatstheater verschafft. Über Lübeck, Frankfurt a.M. und Hamburg kommt er nach Berlin, wo er zunächst an der Volksbühne und am Deutschen Theater, von 1935 bis 1943 bei Gustaf Gründgens am Staatstheater spielt. Danach ist er bis 1946 Intendant verschiedener Berliner Theater.

Einen Namen von Rang bekommt er jedoch erst, nachdem der Film ihn entdeckt, zumal er einige seiner Filme selbst zu schreiben beginnt und auch inszeniert („Schneider Wibbel“, 1939). Er tritt auch als Szeniarist, Dramatiker und Autor zahlreicher Bücher hervor und synchronisiert beim Film u.a. James Stewart.
1962 bis 1966 ist er Vorsitzender der Gewerkschaft Kunst und Vorstandsmitglied des DGB.
Victor de Kowa war in erster Ehe mit der Schauspielerin Ursula Grabley und seit 1941 in zweiter Ehe mit der Opernsängerin Michi Tanaka verheiratet; er starb am 8. April 1973 in Berlin.

An Auszeichnungen erhielt er 1956 das Komturkreuz des römischen Adlerordens, 1961 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse, 1962 die Ernst Reuter Medaille in Berlin und 1972 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD.

Victor de Kowa spielte zunächst jungenhafte, verträumte und auch lebenslustige Männer, Musikanten und Barone, Millionendiebe und stets optimistische Liebhaber. Um der Gefahr einer Standardisierung zu entgehen („Ich war ein richtiger Kleiderständer“) ging er ans Theater zurück, um die großen Charaktere der Weltliteratur darzustellen.
Nach 1945 konnte der wandlungsfähige Star so unterschiedliche Rollen ausfüllen wie verschlagene SS-Männer, gütige Pfarrer, klavierspielende Schwerenöter oder liebenswerte Minister, denen er je nach Bedarf schneidende Härte oder seinen Bonvivant-Charme verlieh.

Einige seiner Filme:
Katharina Knie (1929)
Pension Schöller (l930)
Es war einmal ein Musikus (1933)
Spiel an Bord (1936)
Scheidungsreise (1938)
Wir machen Musik (1942)
Sag‘ die Wahrheit (1946)
Melodie des Schicksals (1950)
Scampolo (1957)
Der Fälscher von London (1960)
Das Haus in Montevideo (1963)
Begegnung in Salzburg (1963)

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Chris Howland wurde am 30. Juli 1928 in der britischen Hauptstadt London geboren. Während des 2. Weltkrieges kam er als Soldat nach Deutschland und wurde nach Kriegsende 1946 Rundfunksprecher beim BFN in Hamburg. 1952 kam er als Diskjockey zum NWDR uns wurde rasch zum populärsten Plattenansager in der Bundesrepublik. Unter dem Namen „Mr. Pumpernickel“ wurde er als Moderator der ersten Musiksendung im deutschen Fernsehen, „Musik aus Studio B“, bekannt“ und er begrüßte sein Zuhörer in seinem unverwechselbaren Deutsch stets mit den legendären Worten „Hallo, meinar Freundar. Sitzen Sie bekwäm? Dann fangar ish arn.“

Bis 1970 war Howland ein erfolgreicher Moderator zahlloser Hörfunk- und TV-Sendungen und mit „Vorsicht Kamera“ schrieb er Fernsehgeschichte. Außerdem war er ab 1954 in rund 30 Unterhaltungsfilmen auf der Leinwand zu sehen und wurde dort vorzugsweise mit Rollen des spleenigen Engländers besetzt. So spielte er u. a. 1956 in dem Heimatfilm „Verlobung am
Wolfgangsee“ mit, 1963 agierte er in „Unsere tollen Tanten in der Südsee“ sowie „Winnetou I“ und 1966 war er in „Agent 505 – Todesfalle Beirut“ zu sehen.
Als Sänger feierte Howland Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre ebenfalls große Erfolge; seine Songs „Fraulein“ (1958),
„Das hab ich in Paris gelernt“ (1959) oder die „Hämmerchen-Polka“ (1961) sind bis heute unvergessen und inzwischen zu Evergreens geworden.

1997 erschien von Howland im Fischer-Verlag das Taschenbuch „Happy Days?“, eine Art Biografie, in der er manchmal mit einem Hauch Wehmut unter anderem Geschichten über seine Kindheit in England, seinen Einsatz als junger Soldat sowie seine Zeit als Radiosprecher im besetzten und zerstörten Deutschland erzählt.

Das sympathische Allround-Genie Chris Howland ist auch heute noch ein gern gesehener Gast bei vielen Fernsehsendungen,
moderiert hin und wieder nostalgische Sendungen und hat sich zur Freude seiner zahlreichen Fans auch als „Oldie“ noch nicht ganz aus dem Showgeschäft zurückgezogen.

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Harald Leipnitz wurde am 22. April 1926 in Wuppertal geboren. Direkt nach dem Abitur wurde er im 2. Weltkrieg zur Luftwaffe eingezogen und begann dann nach Kriegsende zunächst ein Chemiestudium. Er befreundete sich mit einer Laienspieltruppe und fand Gefallen an der Schauspielerei. Leipnitz gab sein Studium auf, nahm Schauspielunterricht bei Hans Caninenberg und trat Ende der 50er Jahre auch schon mit kleineren Rollen wie in „Das Glück sucht seine Kinder“ (1958) im Fernsehen auf; 1960 kam er dann an das Münchner Residenztheater.

Weitere Rollen im Fernsehen folgten, 1962 war Leipnitz erstmalig in der Rolle des Wolfgang Spitz in „Die endlose Nacht“ von Will Trempers auch auf der Leinwand zu sehen und erhielt für seine Darstellung den Bundesfilmpreis.

Leipnitz blieb beim Film und agierte in den 60er Jahren in zahlreichen Kino-Abenteuern; auch in den beliebten Wallace-Streifen jener Zeit wirkte er mehrmals mit. So spielte er 1964 den Jimmy Flynn in „Die Gruft mit dem Rätselschloss“ oder war ein Jahr später der Inspektor Bratt in „Der Unheimliche Mönch“. Auch in den Karl-May-Abenteuern wie „Der Ölprinz“ (1965) und „Winnetou und sein Freund Old Firehand“ (1966) war er zu sehen. Vor allem in den 60er Jahren legte Leipnitz nicht sehr großen Wert auf die Qualität der Filme, in denen er mitwirkte und war in vielen Fließband-Reißern wie z. B. „Agent 505 – Todesfalle Beirut“ (1965) oder „Die dreizehn Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu“ zu sehen; selbst in einigen dümmlichen Sexstreifen wie „Frau Wirtin bläst auch gern Trompete“ (1970) tauchte er auf.

In den 70er Jahren wirkte der Schauspieler unter anderem in einigen Simmel-Verfilmungen mit, in den 80er und 90er Jahren wurden die Rollenangebote beim Film immer spärlicher und Leipnitz konzentrierte sich vermehrt auf seine Arbeit beim Fernsehen und Boulevardtheater. Seine letzte Arbeit für das Kino war noch kurz vor seinem Tod die Rolle des Carl in „Vortex“.

Harald Leipnitz, der während seiner Schauspielerkarriere in mehr als 120 Kino- und TV-Filmen mitwirkte, verstarb am 21. November 2000 mit 75 Jahren in München an Lungenkrebs.

Seine Kinofilme:
1962: Die Endlose Nacht
1963: Und der Amazonas schweigt
1964: Die Gruft mit dem Rätselschloss1)
1964: Die Jagd auf blaue Diamanten
1965: Der Ölprinz
1965: Der Unheimliche Mönch1)
1965: Die Banditen vom Rio Grande
1965: Mädchen hinter Gittern
1966: Agent 505 – Todesfalle Beirut
1966: Die Dreizehn Sklavinnendes Dr. Fu Man Chu
1966: Fünf vor zwölf in Caracas
1966: Ich suche einen Mann
1966: Liselotte von der Pfalz
1966: Playgirl
1966: Winnetou und sein Freund Old Firehand
1966: Sperrbezirk
1967: Die Blaue Hand1)
1967: Herrliche Zeiten im Spessart
1967: Le 13ème caprice
1967: Le Grand dadais
1967: Suzanne – die Wirtin von der Lahn
1968: Bengelchen liebt kreuz und quer
1968: Frau Wirtin hat auch einen Grafen
1968: Lady Hamilton – Zwischen Schmach und Liebe
1968: Zuckerbrot und Peitsche
1969: Der Kerl liebt mich und das soll ich glauben
1969: Frau Wirtin hat auch eine Nichte
1969: Marquis de Sade: Justine
1970: Frau Wirtin bläst auch gern Trompete
1970: Ich schlafe mit meinem Mörder
1970: Nach Stockholm der Liebe wegen
1971: Großstadtprärie
1972: Pas folle la guêpe
1973: Alle Menschen werden Brüder
1973: Gott schützt die Liebenden
1973: Die Blutigen Geier von Alaska
1976: Anita Droegemoeller und die Ruhe an der Ruhr
1977: Das Chinesische Wunder
1977: Tod oder Freiheit
1978: Kneuss
1980: Musik auf dem Lande
1987: Zärtliche Chaoten
1988: Zärtliche Chaoten II
1992: Immer Ärger mit Nicole
1995: Pizza Arrabbiata
1999: Südsee, eigene Insel
2001: Vortex

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Klaus Kinski, eigentlich Nikolaus Günther Nakszynski, wurde am 18. Oktober 1926 in Sopot (Zoppot), Polen, als jüngstes Kind eines unbedeutenden polnischen Opernsängers geboren (andere Quellen wiederum weisen den Vater als Apotheker aus). Die Eltern übersiedelten nach Berlin, wo Kinski mit fünf Jahren in ein Erziehungsheim abgeschoben wurde. Später besuchte er dort das Prinz-Heinrich-Gymnasium bis zur Untersekunda und ging noch für kurze Zeit ans Bismarck-Gymnasium. Um sein Schulgeld zu verdienen, arbeitete er als Laufbursche, Schuhputzer, Straßenfeger und Leichenwäscher. Mit sechzehn Jahren kam er zur deutschen Wehrmacht und besuchte zunächst ein Wehrertüchtigungslager der Hitlerjugend in Holland. 1944 wurde Nakszynski als Soldat eingezogen, desertierte aber und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Dort entdeckte Klaus Kinski, wie er sich von nun an nannte, seine schauspielerische Begabung. Er mimte für die Aufseher den Geistesgestörten, mit Erfolg: er wurde entlassen.

Kinski kehrte nach Berlin zurück und erfuhr dort vom Tod seiner Mutter, die bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen war. Der Vater galt seit Kriegsende als verschollen. Er wohnte für einige Zeit als Untermieter bei Familie Matzig in Berlin (eine Künstlerkolonie, die bis zur Machtergreifung der Nazis als Brutstätte der Linksintellektuellen gegolten hatte).
Nach Kriegsende führte er ein Bohemienleben, zog in Deutschland umher (Offenburg, Frankfurt, Berlin). Ein erstes Theaterengagements erhielt Kinski zunächst in Tübingen, wo er als Melchthal aus „Wilhelm Tell“ vorsprach und mit dem Vorschuss von 50 DM durchbrannte. Es folgten Engagements in Baden-Baden und an einer Wanderbühne. Seine vielbeachteten Tourneen zeigten ihn als besessenen Künstler, der auf der Bühne auch jähzornig aus der Rolle fallen konnte, wenn Gehuste im Publikum seine Konzentration störte. Seine sprichwörtliche Tobsucht trug ihm in der Filmbranche den Spitznamen „Adolf“ ein.

Aber dem exzentrischen Jüngling war die Welt des Provinztheaters zu eng. Er ging nach Berlin und spielte zunächst Kabarett, hatte dann großen Erfolg als kongenialer Lyrik-Interpret von Villon und Rimbaud. Diese Karriere reichte bis in die 60er Jahre hinein.

Boleslaw Barlog engagierte Klaus Kinski für 110 Mark im Monat an das Berliner Schlosspark-Theater.

Als Barlog nach einjährigem Engagement das Versprechen nicht hielt, Kinski die Hauptrolle in Eugene O’Neills „O Wildnis“ spielen zu lassen, verließ Kinski das Theater und trieb sich eine zeitlang an Schauspielschulen herum. Ende 1947 wurde erstmals die Filmindustrie in Gestalt von Roberto Rossellini auf Kinski aufmerksam. In Berlin fanden Probeaufnahmen für Rossellinis Film „Deutschland im Jahre Null“ („Germania, anno zero“) statt. Kinkis sollte dafür „gecastet“ werden. Dies scheiterte aber an seinem Theaterengagement, denn bis 1948 war er noch am Theater in der Kaiserallee in Berlin verpflichtet; Ende 1948 debütierte Kinski dann beim Film in „Morituri“. Bei den Filmen, die Kinski seit 1948 drehte, war er keineswegs wählerisch: Hauptsache, die „Kohle“ stimmte. Mit diesem Motto brachte Klaus Kinski es auf eine erstaunliche
Anzahl von Filmen, viele davon, wie er selbst ohne Umschweife zugab, waren absoluter Schrott. Man denke an die unsäglichen Edgar-Wallace-Verfilmungen der 60er Jahre, in denen Kinski mit irrem Blick und zuckenden Mundwinkeln durch Grünanlagen und Herrenhäuser hastete.1965 übersiedelte Kinski nach Rom und durch seine Nebenrolle in „Doktor Schiwago“ (1965) bekam er dann auch internationale Angebote und spielte vereinzelt in Hollywood. Doch hauptsächlich fand er Beschäftigung im neuen Genre des Italo-Western, wo er als perfider Schurke endlich auch Hauptrollen spielen durfte. Ein Kultfilm des Western-Genres wurde Sergio Corbuccis „Leichen pflastern seinen Weg“ (1968), in dem Klaus Kinski als blonder Todesengel beim Schlussduell über
den Helden Jean-Louis Trintignant triumphieren durfte. Kinski wurde fortan der Furcht einflößende Bösewicht vieler weiterer Wildwest- und Agentenfilme. Einen weiteren Schub an die Spitze des großen Kinos erhielt Kinskis Karriere 1972 durch die Zusammenarbeit mit Regisseur Werner Herzog in „Aguirre, der Zorn Gottes“; es begann eine neue, atypische und sehr
fruchtbare Phase in Klaus Kinskis Karriere. In öffentlichen Auftritten wie der zur Farce geratenen PR-Tour für „Geheimcode Wildgänse“ bestand Kinski zwar in mehreren (Nicht-)Interviews unter Schmähung der Filmbranche darauf, dass ihn allein die Gage in seinem Beruf halte, für 100.000 Dollar pro Woche sei er bereit, jeden noch so schlechten Film zu drehen. Doch die Herzog-Filme zeigten, dass Kinski auch in den 70er und 80ern zu noch faszinierenden Leistungen fähig war, wenn das Sujet und die Atmosphäre stimmten und der unberechenbare Berufs-Chaot zu Höchstform auflief. Besonders das wahrhaft
gespenstische „Nosferatu – Phantom der Nacht“-Remake (1978) mit Kinski in einer an Murnaus Original orientierten Schauermaske (täglich 4 Stunden Make-up) und die qualvoll eindringliche Verfilmung des Büchner-Klassikers „Woyzeck“, ebenfalls 1978, legten für sein unverbrauchtes Talent beredtes Zeugnis ab.

Für seine Darstellung des Grafen Dracula in „Nosferatu“ erhielt Kinski das „Filmband in Gold“.
In dem Film „Fitzcarraldo“(1982) zeigte Kinski dann noch einmal eine weitere eindrucksvolle schauspielerische Leistungen auf der Leinwand.
1982 übersiedelte Kinski nach Kalifornien; in diesem Jahr beantragte er auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1987 war Kinski noch einmal unter Werner Herzog in der blutrünstigen, aber atemberaubenden Verfilmung „Cobra Verde“ zu sehen. Dazwischen fielen mehrere französische und italienische Produktionen.
Bis zu seinem Tod trat Kinski in zahlreichen Talk-Shows auf und war auf allen TV-Kanälen präsent. Sein Regiedebüt gab er 1988 mit der Musiker-Biografie „Kinski-Paganini“, die jedoch erst 1999 in die Kinos kam.
Sein Privatleben präsentierte er als einen einzigen Exzess; nachzulesen in seinen Autobiografien „Ich bin so wild nach Deinem Erdbeermund“ (1975) sowie „Ich brauche Liebe“ (1991).Klaus Kinski war drei Mal verheiratet. Aus seinen ersten beiden Ehen stammen die Töchter Pola (aus der Ehe mit Gislinde
Kühlbeck) und Nastassja (aus der Ehe mit Brigitte Ruth Tocki); beide Kinder ergriffen ebenfalls den Schauspielerberuf. Mit seiner dritten Frau, der Vietnamesin Geneviéve Minhoi, die Kinski 1971 in Rom heiratete, hatte er den Sohn Nanhoï Nikolai. 1979 wurde die Ehe bereits wieder geschieden.
Am 23. November 1991 starb Klaus Kinski 65jährig und völlig unerwartet auf seinem Anwesen in Lagunitas bei San Francisco (Kalifornien) an einem Herzinfarkt.
Kinski war das „Enfant terrible“ des internationalen Films und schon zu Lebzeiten eine Legende. Er war exzentrisch, wirkte krank, ausgemergelt, dem Wahnsinn nahe und gab sich gerne lasziv und ungepflegt mit seinen strähnigen Haaren. Er war der Schrecken der Produzenten und Kollegen, die unter seiner Besessenheit und seinen Launen zu leiden hatten. Aber er war nie langweilig, immer gut für eine Schlagzeile. Ein vielgeladener TV-Talkgast, und das Wichtigste: Er vermochte die Betrachter vor der Bühne und vor der Leinwand mit seiner intensiven Darstellungskunst nachhaltig in seinen Bann zu ziehen.
Kinski spielte Unholde, Visionäre, Besessene, Erotomanen, Narzisse, Magiere, Berserker, Verbrecher, Exhibitionisten. An diesem nervösen Seher von Innenwelten wirkte deshalb alles übersteigert. Rasender und Meditierender zugleich, war er gestisch und mimisch das perfekte Medium seiner inneren Stimmen und Alpträume, denen er wortgewaltig Ausdruck verlieh.
Er war ein Avantgardist der Artikulation, das Sprechen entwickelte er zur eigenständigen Kunstform. Sein zitternder Mund, die feuchten Augen, das aufgewühlte Gesicht verliehen seinen Rollen eine überaus exzentrische Note.
In deutschen Filmen als „Irrer und Mörder vom Dienst“ abgestempelt, wie er selbst es sah, gab seine internationale Karriere den Beweis dafür, dass er ein hochbegabter Charakterdarsteller war.

Seine Filme:
1948: Morituri
1959: Das Kalte Herz
1951: Entscheidung im Morgengrauen
1954: Angst
1955: Um Thron und Liebe
1955: Kinder, Mütter und ein General
1955: Ludwig II – Glanz und Elend eines Königs
1955: Hanussen
1956: Geliebte Corinna 1956: Waldwinter – Glocken der Heimat
1957: A Time To Love And A Time To Die
1958: Zeit zu leben und Zeit zu sterben
1960: Der Rächer
1961: Die toten Augen von London
1961: Die Kurve (TV-Film)
1961: Bankraub in der Rue Latour
1961: Die seltsame Gräfin
1961: Das Geheimnis der gelben Narzissen
1962: Der rote Rausch
1962: Das Rätsel der roten Orchidee
1962: Verrat auf Befehl
1962: Die Tür mit den sieben Schlössern
1962: Das Gasthaus an der Themse
1963: Die schwarze Kobra
1963: Piccadilly null Uhr zwölf
1963: Die Mondvögel (TV-Film)
1963: Kali Yug – Aufruhr in Indien
1963: Der letzte Ritt nach Santa Cruz
1963: Kali Yug – Die Göttin der Rache
1963: Das Geheimnis der schwarzen Witwe
1963: Der Zinker
1963: Der schwarze Abt
1963: Das indische Tuch
1963: Scotland Yard jagt Dr. Mabuse
1964: Winnetou 2
1964: Wartezimmer zum Jenseits
1964: Das Geheimnis der chinesischen Nelke
1964: Die Gruft mit dem Rätselschloss
1964: Das Verrätertor
1965: Die Goldpuppen
1965: Doktor Schiwago
1965: Neues vom Hexer
1965: Spione unter sich
1965: Unser Mann aus Istanbul
1965: Guerre Secrete
1965: Für ein paar Dollar mehr
1966: Das Gold von Sam Cooper
1966: Das Geheimnis der gelben Mönche
1966: Gern hab ich die Frauen gekillt
1966: Das Rätsel des silbernen Dreiecks
1966: Marrakesch
1967: Mit Django kam der Tod
1967: Mister Zehn Prozent-Miezen und Moneten
1967: Coplan Sauve Ta Peau
1967: Sumuru, die Tochter des Satans
1967: Geheimnisse in goldenen Nylons
1967: Die Pagode zum fünften Schrecken
1967: Der Teufelsgarten
1967: Töte Amigo
1967: Die blaue Hand
1968: Sartana – Bete um deinen Tod
1968: Leichen pflastern seine Weg
1968: Todeskommando Panthersprung
1968: Der Bastard
1968: Vatican Story
1968: Top Job
1968: Kampf um Rom I
1969: Sartana – Töten war sein täglich Brot
1969: Der Mann mit der Torpedohaut
1969: Venus im Pelz
1969: Quintero – Das As der Unterwelt
1969: Satan der Rache
1969: Die Leoparden kommen II
1969: Das Gesicht im Dunkeln
1970: Prega Il Morto E Ammazza Il Vivo
1970: Adios Companeros
1970: Dracula im Schloss des Schreckens
1970: Mir hat es Spaß gemacht
1970: Churchills Leoparden
1970: Nachts, wenn Dracula erwacht
1970: Giú Mani … Carogna
1970: La Belva
1970: Spezialkommando Wildgänse
1971: Sarg der blutigen Stiefel
1971: Drei Amen für den Satan
1971: Das Auge der Spinne
1971: Das Schloss der blauen Vögel
1972: Die Mörderbestien
1972: Ein Einsamer kehrt zurück
1972: Der Mann mit der Kugelpeitsche
1972: Aguirre, der Zorn Gottes
1973: Die gnadenlose Hand des Gesetzes
1973: Who Stole The Shah’s Jewels
1974: Zwei durch dick und dünn
1974: Lebenserwartung/Das Geheimnis des Lebens
1974: L’important c’est d’aimer
1974: Le Amanti Del Mostro
1975: Nachtblende
1975: Nobody ist der Größte
1975: Das Netz
1975: Un genio, duo compari e un pollo
1976: Les Marches Du Palais
1976: De Peu Mourir Idiot
1976: Der Dirnenmörder von London/Jack The Ripper
1977: Nuit d’or
1977: Der Fall Serrano
1977: Operation Thunderbolt
1977: Madame Claude und ihre Gazellen
1977: Mort d’un Pourri
1978: Zoo Zéro
1978: Roland – Die Horden des eisernen Ritters
1978: The Buddy Holly Story
1979: Killer-Truck
1979: Nosferatu – Phantom der Nacht
1979: Woyzeck
1980: Schizoid
1980: Früchte der Leidenschaft
1981: Buddy Buddy
1982: Stumme Liebe
1982: Die Last der Träume
1982: Der Android
1982: Die schwarze Mamba
1982: Love And Money
1982: Der Söldner
1982: Fitzcarraldo
1984: The Secret Diary Of Sigmund Freud
1984: Die Libelle
1984: Geheimcode Wildgänse
1985: Diamant des Grauens
1985: Kommando Leopard
1985: Creature
1985: Star Knight – Herr der Sterne
1986: Nosferatu in Venedig
1986: Killerhaus-Horror der grausamsten Art
1987: Die Zeitfalle (TV-Film)
1987: Rough Justice
1988: Grandi Cacciatori
1988: Cobra Verde
1989: Kinski Paganini
1990: Le Voyageur (TV-Film)
1991: Mein geliebter Feind

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Ralf Wolter wurde am 26. November 1926 als Sohn eines Humoristen, Akrobaten und Sängers in Berlin geboren. Er besuchte die Schauspielakademie in seiner Geburtsstadt und begann dann seine Karriere an verschiedenen Berliner Theatern sowie auf der Bühne des Kabaretts „Schall und Rauch“. Zwischen 1954 und 1958 war er Mitglied des Kabaretts „rauchfang“ und agierte neben so bekannten Kollegen wie Ruth Stephan, Wolfgang Müller, Edith Hancke und Günter Pfitzmann.
Zum Film kam Wolter 1951 und war erstmals als Pachulles in der satirischen Komödie „Die Frauen des Herrn S.“ auf der Leinwand zu sehen. Schnell bediente man sich seines komischen Talents und in den folgenden Jahren wurde er mit seinem Humor in unzähligen Komödien und Musikfilmen zum Publikumsliebling und „Komiker vom Dienst“. In seiner unverwechselbaren Art spielte er trottelige Butler oder komische Kauze, liebenswerte Banditen wie 1958 im „Wirtshaus im Spessart“, er gab mit seinem verschmitzten Lächeln Polizisten, Jockeys und Dienstmänner – die ganze Palette unverzichtbarer Nebenrollen.

Unvergessen bleibt seine Paraderolle des „Urvieh“ Sam Hawkens in den Karl-May-Filmen der 60er Jahre. Erstmals verkörperte er diesen zerfledderten Typen 1962 in „Der Schatz im Silbersee“, 1963 folgte „Winnetou – 1. Teil“ sowie „Old Shatterhand“, 1965 „Winnetou – 3. Teil“, 1966 „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ und 1968 „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“.

Als Artur Brauner 1964 einen “ Hadschi Halef Omar“ für „Der Schut“ brauchte, war es keine Frage, wer diesen stets quasselnden, etwas einfältigen Kumpan Kara Ben Nemsis spielen sollte; 1965 redete sich Wolter in dieser Rolle auch „Durchs wilde Kurdistan“ und „nervte“ seinen Meister auch „Im Reich des silbernen Löwen“.
In den Mexiko-Zweiteilern „Der Schatz der Azteken“ und „Die Pyramide des Sonnengottes“ spielte Wolter dann ebenfalls 1965 den Kuckucksuhren-Verkäufer Andreas Hasenpfeffer. 1966 drehte der Schauspieler als Billy Monroe zusammen mit Lex Barker den Western „Wer kennt Jonny R.?“ und gab mit „Ballade von Johnny Ringo“ auch eine Kostprobe seines Gesangstalents. In den 70er Jahren trat Wolter in verschiedensten Filmen auf, konnte mit seinen Rollen jedoch nicht mehr ganz an seine alten Karl-May-Erfolge anknüpfen, da die Parts zunehmend alberner wurden und sich mehr durch Klamauk als durch echten Humor auszeichneten. Ob in „Heintje“-Filmen, im „Urlaubsreport“, seichten Sex-Klamotten oder in fünf „Roy- Black-Streifen“ – seine Rollen in diesen Filmen wirken nicht selten peinlich. 1996 drehte Wolter, der im Verlaufe seiner Leinwandkarriere in rund 120 Kinoproduktionen zu sehen war, seinen letzten Kinofilm und war der Professor Boris Smirnoff in „Kondom des Grauens“.

Das Fernsehen bot dem Vollblutkomödianten und „König der Nebendarsteller“ ab den 70er Jahren ein zweites Standbein und im Verlaufe der nächsten Jahre war er vermehrt auf dem Bildschirm präsent. Bereits 1967 hatte Wolter mit der Titelrolle in der Serie „Ein Fall für Titus Bunge“ große Erfolge gefeiert. Er wirkte in Krimiserien wie „Tatort“ oder „Der Alte“ mit und auch in „Ein Schloss am Wörthersee“ spielte er in den 90ern seinen Part. Zuletzt sahen ihn die Fernsehzuschauer 2002 als Leo in „Herz in Flammen“. In den letzten Jahren widmete sich Ralf Wolter vorwiegend seiner Arbeit beim Theater und stand in Berlin auf der Bühne. Außerdem wurde er als Sprecher für Trickfilme engagiert, so z. B. für „Asterix in Amerika“ oder aktuell für die Karl May-Serie „Winnetoons“, wo er natürlich „seinen“ Sam Hawkens spricht.

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Seine Filme:
1951: Die Frauen des Herrn S.
1954: Das Phantom des großen Zeltes
1955: Ihr Leibregiment
1955: Der Hauptmann und sein Held
1955: Oberwachtmeister Borck
1956: Der Adler vom Velsatal
1956: Der Glockengießer von Tirol
1956: Ein Mädchen aus Flandern
1956: Das Alte Försterhaus
1957: Die Beine von Dolores
1957: Frühling in Berlin
1957: Viktor und Viktoria
1957: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
1957: Jede Nacht in einem anderen Bett
1958: Wenn die Conny mit dem Peter
1958: Schlag auf Schlag
1958: Wir Wunderkinder
1958: Das Wirtshaus im Spessart
1958: Der Maulkorb
1959: Alle Tage ist kein Sonntag
1958: Schmutziger Engel
1959: Drillinge an Bord
1959: Peter Voss, der Held des Tages
1959: Das Schöne Abenteuer
1959: Rosen für den Staatsanwalt
1959: Natürlich die Autofahrer
1959: Bobby Dodd greift ein
1959: Freddy, die Gitarre und das Meer
1960: Kauf dir einen bunten Luftballon
1960: Mal drunter – mal drüber
1960: Conny und Peter machen Musik
1960: Wir Kellerkinder
1960: Die Gans von Sedan
1960: Scheidungsgrund: Liebe
1960: Das Kunstseidene Mädchen
1961: Eine hübscher als die andere
1961: Robert und Bertram
1961: Ramona
1961: Adieu, Lebewohl, Goodbye
1961: One, Two, Three
1961: Immer Ärger mit dem Bett
1961: Unter Ausschluss der Öffentlichkeit
1962: Ferien wie noch nie
1962: Die Post geht ab
1962: Freddy und das Lied der Südsee
1962: Der Schatz im Silbersee
1963: Liebe will gelernt sein
1963: Old Shatterhand
1963: Winnetou – 1. Teil
1964: Das Wirtshaus von Dartmoor
1964: Die Goldsucher von Arkansas
1964: Ein Sarg aus Hongkong
1964: Der Schut
1965: Im Reich des silbernen Löwen
1965: Winnetou – 3. Teil
1965: Durchs wilde Kurdistan
1965: Die Pyramide des Sonnengottes
1965: Der Schatz der Azteken
1966: Winnetou und das Halbblut Apanatschi
1966: Wer kennt Jonny R.?
1967: Otto ist auf Frauen scharf
1967: Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche
1967: Mittsommernacht
1967: Mister Dynamit – morgen küsst Euch der Tod
1967: Der Mörderclub von Brookly
1967: Operation San Gennaro
1968: Frau Wirtin hat auch einen Grafen
1968: Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten
1968: Paradies der flotten Sünder
1969: Alle Kätzchen naschen gern
1969: Frau Wirtin hat auch eine Nichte
1969: Charleys Onkel
1969: Heintje – Ein Herz geht auf Reisen
1969: Heintje – Einmal wird die Sonne wieder scheinen
1969: Heubodengeflüster
1969: Helgalein
1969: Liebe durch die Hintertür
1969: Hilfe, mich liebt eine Jungfrau
1969: Hannibal Brooks
1969: Komm, liebe Maid und mache
1969: Die Jungen Tiger von Hongkong
1970: Beiß mich, Liebling
1970: Heintje – Mein bester Freund
1970: Das haut den stärksten Zwilling um
1970: Was ist denn bloß mit Willi los?
1970: Glöcklein unterm Himmelbett
1971: Morgen fällt die Schule aus
1971: Außer Rand und Band am Wolfgangsee
1971: Tante Trude aus Buxtehude
1971: Urlaubsreport – Worüber Reiseleiter nicht sprechen dürfen
1971: Einer spinnt immer
1971: Wir hau’n den Hauswirt in die Pfanne
1972: Grün ist die Heide
1972: Kinderarzt Dr. Fröhlich
1972: Lilli – die Braut der Kompanie
1972: Cabaret
1972: Meine Tochter – Deine Tochter
1973: Alter Kahn und junge Liebe
1973: Schwarzwaldfahrt aus Liebeskummer
1977: Das Schlangenei
1977: Waldrausch
1979: Graf Dracula beißt jetzt auch in Oberbayern
1982: Piratensender Powerplay
1983: Eine Liebe in Deutschland
1983: Lass das – ich hass das
1985: Drei gegen drei
1990: High Score
1992: Otto – Der Liebesfilm
1995: Vendetta
1996: Kondom des Grauens

Marie Versini, Tochter eines Literaturprofessors der aus Korsika stammt, wurde am 10.August 1940 in Paris geboren.
Sie nahm früh Tanz-und Schauspielunterricht und gab ihr Theaterdebüt mit 17 Jahren in: „Der Schatten“ von Julien Greene, mit Jeans-Louis Trintignant als Partner. Sie war 1957/58 das jüngste Ensemblemitglied der Comèdie Francaise, mit Rollen von Victor Hugo, Beaumarchais („Die Hochzeit des Figaro“), Molière und Montherland. Großen Erfolg hatte sie als Julia in Shakespeares „Romio und Julia“ bei den Festspielen von Arles.
Ihre internationale Filmkarriere begann 1957 in englichen („A Tale of two Cities“), italienischen („Il Peccato degli Anni Verde“), französischen („Junge, mach dein Testament“ mit Eddie Constantine“), amerikanichen („Paris Blues“) und deutschen Filmen („Das schwarz-weiß-rote Himmelbett“). Zum Publikumsliebling avancierte sie in der Rolle von Nschotschi, der Schwester von „Winnetou“, in der gleichnamigen Karl May-Verfilmung in Winnetou 1. Teil und in Old Firehand.

Seither, zählt sie zu Deutschlands beliebtesten Schauspielern und beliebteste Indianerin!

Ihre Biographie, schrieb sie unter dem Titel “Ich war Winnetous Schwester”

Ihre Kino- und Fernsehfilme:

„Die Schöne Wilhelmine“ (1984)
„Die Pawlaks“ (1982)
La Foire (1977)
„Les Oiseaux de Meiji Jingu“ (1974)
Pour une poignée d’herbes sauvages (1973)
Les Sauvagines (1973)
Inferno (1973)
Der Lift (1972)
La Lumière noire(1972)
Le Songe d’une nuit d’été Le (1969)
Midsummer Night’s Dream (1969/II)
Liebesnächte in der Taiga (1967)
Escape from Taiga (1967)
Escape from the KGB (1967)
Ferien mit Piroschka (1966)
Winnetou und sein Freund Old Firehand (1966)
Paris brûle-t-il? (1966)
Die Dreizehn Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
Im Reich des silbernen Löwen (1965)
Durchs wilde Kurdistan (1965)
Zwei mal zwei im Himmelbett (1965)
Der Schut (1964)
Sandok, il Maciste della giungla (1964)
Kennwort… Reiher (1964)
Winnetou – 1. Teil (1963)
The Young Racers (1963)
Das Schwarz-weiß-rote Himmelbett (1962)
Paris Blues (1961)
La Blessure (1960)
Chien de pique (1960)
Il Peccato degli anni verdi (1960)
Britannicus (1959)
A Tale of Two Cities (1958)
Mitsou (1956)

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„Milan Srdoc“ bekannt als: Paddy Fox

Geboren in Rijeka, Croatia am 03.01. 1920
Verstorben am: 07.01. 1988 in Belgrade, Jugoslawien .

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Herbert Lom (Charles Angelo Kuchacevich Ze Schluderpacheru)

Geboren am 09. Januar 1917 in Prag (Österreich-Ungarn, heute Tschechien)

Herbert Lom wird in Prag geboren, besucht die Schauspielschule und spielt bis 1938 vorwiegend Theater, aber auch in einigen tschechoslowakischen Filmen. Aus politischen Gründen verlässt er Prag und emigriert nach London, wo er anfangs verschiedene Kurse in dramatischer Kunst an der Botschaft im Old Vic Theater und an der Westminster Schule besucht. 1940 steht er erstmals in England vor der Kamera: neben Peter Ustinov und Robert Beatty in „Mein Kampf“. Dem künstlerischen Erfolg von Compton Bennetts „Der letzte Schleier“ (1945) mit James Mason verdankt Lom eine Reihe von Hauptrollen, von denen aber nur eine beachtenswert ist: In „Rauschgift an Bord“ spielt er zur Abwechslung einen Inspektor
von Scottland Yard, der sich einer Verbrecherbande anschließt, um diese zu entlarven. Die hier – in einem im übrigen unbedeutenden Film – vorhandene Möglichkeit, sich den extremen Anforderungen einer Doppelrolle anzupassen, ist Herbert Lom im Verlauf seiner Karriere leider nicht allzu oft vergönnt.
Wenngleich Herbert Lom fast immer zum Verbrecher vom Dienst abgestempelt ist, vermag er doch meist seiner jeweiligen Rolle etwas eigenständig Charakteristisches mitzugeben. Auch in Hollywood, wo er unter Jules Dassin mit Richard Widmark in „Die Ratte von Soho“ vor der Kamera steht, spielt er in der Unterwelt und als Harald Reinl ihn 1962 erstmals für den Karl-May-Film „Der Schatz im Silbersee“ nach Deutschland verpflichtet, muss Lom einen Banditen spielen. So bleibt ihm in 25 Jahren nur eine große Charakterrolle, die des Napoleon in King Vidors Tolstoj-Verfilmung „Krieg und Frieden“ (1956).